Thema:
Re:Garnelen - Bio Siegel flat
Autor: chifan
Datum:11.07.19 17:36
Antwort auf:Re:Garnelen - Bio Siegel von Phil Gates

>>>>In so einem Fall werden sich aber noch andere ganz schön umgucken. Denn was wären die Folgen für die Dom Rep. oder bspw. auch Portugal wenn der Tourismus zum Erliegen kommt oder stark zurückgeht? Das sind beides Länder bei denen der Tourismus rund 10 Prozent vom BNP ausmacht. Ein Problem was letztlich auf alle stark vom Tourismus abhängigen Länder zukommt.
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>>>Mal ganz ehrlich, meinen wir das mit dem Klimaschutz ernst oder nicht?
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>>Wer ist denn wir? Ist ja schön, dass man dann für die Menschen in der Dom Rep spricht bei denen quasi ein kompletter Wirtschaftszweig den Bach runter geht. Aber mal losgelöst davon ist wir keine homogene Masse. Ich glaube wir haben ziemlich unterschiedliche Vorstellungen vom Ernstnehmen des Klimaschutzes.
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>Nö, haben wir vermutlich nicht, siehe unten.


Mit wir meinte ich nicht uns beide, sondern vielmehr die Menschen an sich.

>Aber gerade die Menschen in der DomRep würden relativ kurzfristig denken, wenn ihnen der Klimawandel weniger wichtig wäre, als ihre Arbeitsplätze in der Touristik. Denn wenn der Klimawandel mit voller Härte durchschlägt, säuft die Insel Hispaniola ab.

In dem Fall ist das die Wahl zwischen der Sicherheit jetzt nichts zum Beißen zu haben und einem mit unbekannter Wahrscheinlichkeit eventuell eintretenden Worst Case Szenario in xxx Jahren.

>In Deutschland wird es vielleicht 2 Grad wärmer, und es gibt ein paar Dürresommer und Hochwasser am Rhein, aber im Großen und Ganzen wird Deutschland bewohnbar bleiben. Es wäre daher extrem egoistisch, einfach weiterhin jedes Jahr dort hinzufliegen.
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>>Ja und früher hat man zu fünft in einem Zimmer gewohnt, Autos waren Luxusgüter und man ist halt kilometerweit zur Arbeit gelaufen. Bloß möchte man in so eine Zeit zurück (auch wenn das für viele in anderen Teilen der Welt so ist)? Ziel des Ganzen kann doch nicht sein, uns wieder in eine Zeit zurückzubringen bei der die Welt 100 km vor der eigenen Haustür endet, sondern die Entwicklung von Technologien zu fördern und voranzubringen die dafür sorgen, dass das Reisen klimaneutral erfolgt.
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>Auch ich möchte eine Form von Klimaschutz, die nicht von Hysterie und Verboten, sondern durch Innovation getrieben ist und mit Bedacht erfolgt. Allerdings wird es nicht ganz ohne Verzicht gehen. Ein klimaneutrales Flugzeug wird es auf absehbare Zeit nicht geben, jedenfalls nicht zu massentauglichen Preisen. Dazu bräuchten wir synthetische Kraftstoffe (Ethanol o.ä., Wasserstoff wäre viel zu gefährlich) und davon Unmengen und zu moderaten Preisen (Kerosin kostet fast nichts, ein Liter synthetisch, mit klimaneutralem Strom hergestelltes Ethanol kostet mehrere Euro). Das gilt analog auch für die Schifffahrt. Bis wir die Technologie marktreif und halbwegs günstig haben, geht kein Weg an einer Kerosinsteuer vorbei, die dann auch den Preisschock bei Umstellung auf Ethanol o.ä. abfedern würde.


Ja, das braucht definitiv Zeit. Aber eine ganze Industrie ausbluten zu lassen ist bestimmt nicht der richtige Weg. Wer soll dann noch Gelder in Forschung und Entwicklung stecken wenn die Brache am Boden liegt und man kein Geld mehr verdienen kann, was reinvestiert werden kann?

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