| Ich bin jetzt in Barfußschuhen unterwegs (ITBS anyone?) |  |
Ich möchte auch mal etwas sinnvolles beitragen, vielleicht haben ja manche ähnliche Probleme wie ich :-)
Vor rund 1,5 Jahren habe ich mit dem Laufen begonnen. Es war auch alles wunderbar mit kontinuierlichen Steigerungen (von 6 Min/km auf 4:50 Min/km bei 10km). Auch die Laufstrecke habe ich immer weiter ausgedehnt, 15-16 km waren kein Problem.
Im Frühjahr dann, es war ein kinderfreies Wochenende, bin ich auf Halbmarathon-Distanz gegangen. Das lief auch gut, die letzten 3-4km waren aber schon etwas zerrig.
Aber da ist es dann wohl passiert, seitdem (also vor ca. 4 Monaten) konnte ich keine 2km mehr laufen, ohne Knieprobleme zu haben. Linkes Knie, Außenseite, immer stärker werdende Schmerzen mit resultierender Aufgabe bei jedem Lauf. An diesen Tagen konnte ich dann keine Treppen mehr steigen, am nächsten Tag war alles wieder OK. Ich habe gelesen, geforscht, und bin darauf gestoßen, dass ich wohl ein sogenanntes "Läuferknie" (ITB-Syndrom) habe.
Ich habe alles probiert:
- andere Laufschuhe
- anderer Laufstil (ich bin mit normalen Laufschuhen ein natürlicher Fersenläufer und hatte versucht, mehr auf dem Mittel- und Vorderfuß zu laufen, das fühlte sich aber völlig unnatürlich an und war wirkungslos)
- viele Wochen komplett pausiert inkl. jeden fucking Abend mit Kräftigungsübungen, Dehnungen, usw.
- hat alles nichts gebracht, nach 2-3 km ging es immer wieder los
Ich hatte aufgegeben, was zwar sehr emotional, aber auch befreiend war.
Durch Zufall bin ich dann auf das Thema "Barfußlaufen" gestoßen. Wenn man barfuß läuft, läuft man automatisch auf dem Vorderfuß, weil der Fersenlauf dann einfach weh tut und man eigentlich erst gar nicht bis zur Ferse kommt. Das habe ich zuhause ohne Schuhe probiert, natürlich nur ein paar Meter weit. Und dann habe ich spontan entschieden, mir Barfußschuhe zu kaufen. Einfach die günstigsten bei Amazon, ist ja nur zum Probieren. Der letzte Rettungsanker, bevor ich das Laufen dann komplett an den Nagel hänge.
Und siehe da: Es funktioniert! Es ist ungemein anstrengend am Anfang, weil die Wadenmuskulatur wesentlich mehr beansprucht wird, aber man gleitet förmlich dahin. Ich höre meine Schritte kaum, so sanft komme ich auf. Und das Wichtigste: Ich habe keine Schmerzen mehr. Ich habe mich sehr langsam gesteigert, also Kilometer für Kilometer. Jetzt laufe ich zumindest schonmal 5km mit 5:30er Pace, und ich merke fast nichts (außer in den Waden). Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Schmerz im Anrollen ist. Aber das ist vielmehr fast schon psychisch bedingt, weil es auch immer wieder weg ist, wenn ich mich nicht darauf fokussiere. Jedenfalls merke ich nach dem Laufen gar nichts, alles super.
Also, falls ihr mal solche Probleme haben solltet und ihr keinen Ausweg wisst, probiert es mal mit Barfußlaufen :-)
Achja, ich laufe übrigens fast nur Asphalt. Wald sollte auch kein Problem sein, auf Steinen würde ich damit aber nicht laufen wollen.