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Re:Tse, Halbmarathon ist für Babies. flat
Autor: Froschi
Datum:10.07.19 20:32
Antwort auf:Tse, Halbmarathon ist für Babies. von DJS

>Naja, "ein bisschen" ist gut. Ich hab an sich gar keine so schlechten Voraussetzungen, bin Anfang 20 recht gut in Form gewesen (nix Dolles, 5km aber immerhin um die 21min), mit dem Anfang des Sportstudiums gings Berg ab und jetzt mit 42 geht NICHTS.

Hey, ich bin auch 42. Das Alter ist keine Entschuldigung.  :)

Bei mir war die Motivation sehr einfach: Ich möchte so lange wie möglich etwas von meiner Tochter haben. Als sie vor knapp fünf Jahren auf die Welt kam, hatte ich noch 25kg mehr drauf als jetzt. Und das war einfach der Punkt, an dem ich mir gesagt habe: So, hier ist Schluss - ab jetzt geht das Gewicht nur noch abwärts!

Und da war Laufen für mich das Sinnvollste, weil es so einfach umzusetzen war: Crosstrainer gekauft, laaaangsam angefangen, erst ein Mal die Woche, dann zwei Mal, dann drei Mal. Irgendwann dann eines davon durch ein kurzes Jogging draußen in der Wildnis ersetzt. Dann wurden daraus zwei, dann drei, dann mal hier ein Kilometer mehr, dann da noch ein Kilometer dazu. Das war ein komplett natürlicher Prozess - ich habe mich zu nichts gezwungen, habe alles ganz langsam angehen und sich entwickeln lassen. Und mittlerweile gehört's ganz normal zum Tagesablauf dazu. Wenn ich nicht laufe, dann fehlt mir etwas.

>Wie schafft Du das einfach noch ewig lang weiter zu laufen, wenn es schon so gar keinen Bock mehr macht?... Ich frag mich dann direkt immer warum ich den Scheiß eigentlich mache und höre auf. Mein Laufpartner (51 Jahre, eine Schachtel am Tag, 4000km im Jahr davon 2 Marathons, hat erst vor 4 Jahren angefangen zu laufen, von 110kg auf 80kg runter) läuft 5km zum Treffpunkt, dann 5km mit mir mit (ich bin danach klinisch tot), und rennt wieder nach Hause.

Ganz einfach: Weil ich weiß, wofür ich's mache. Weil ich weiß, wie viele Extra-Kalorien ich verbrenne, wenn ich zehn statt nur acht Kilometer renne. Weil ich weiß, dass es was bringt. Weil mir gefällt, in welche Riichtung sich die Kurve meines Gewichts entwickelt. Ich bin noch lange nicht am Ziel. Und genau dieses vor Augen zu haben, ist ein sehr starker Motivator.

>Er sagt auch: "ein bisschen den Schweinhund überwinden" Ja nee, ist klar, geht doch nach Hause!

Es ist aber wirklich so. Man muss nur mal den Schritt in die Veränderung machen. Sich sagen: Hey, ich kann auch in einer Stunde aufs Sofa springen. Jeder Marathon beginnt mit dem ersten Schritt. Das mag total banal klingen, und das ist es ja auch, aber zumindest bei mir war's genau so. Der erste Schritt ist nicht der schwerste (die späteren sind viel anstrengender), aber er ist der wichtigste.  :)


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