Thema:
Re:Gedankenspiel: Regulierung Fleischverzehr flat
Autor: Telemesse
Datum:07.07.19 21:51
Antwort auf:Re:Gedankenspiel: Regulierung Fleischverzehr von Pfombo

>>>Es müsste halt auch gewährleistet werden, dass man sich auch als Bonze nicht einfach so viel Fleisch kaufen darf wie man will.
>>
>>Warum? Warum muss das so sein?
>>Das wird jetzt OT. Aber muss jetz mal raus. Weil das immer Leute fordern und Beifall ernten.
>>Wer mehr verdient, kann sich mehr leisten. Deshalb strengen sich Leute an. Studieren. Erfinden. Bringen Fortschritt. Das ist das Erfolgsrezept des Kapitalismus.
>>Die sollen dann vob mir aus mehr fliegen. Mehr Fleisch essen. What ever.
>>Ihr Öko-Kommunisten! :D
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>Puh, weiß gar nich wo ich da anfangen soll. Kapitalismus als "Erfolg" zu bezeichnen, will ich zunächst mal in Frage stellen, zumindest in der Form, wie wir ihn aktuell haben. Denn in dieser aktuellen Form hat er uns auch ne Menge Scheiße eingebracht. Zuviel Macht auf Seiten der Konzerne und Reichen, sich weiter öffnende Schere zwischen arm und reich, Egoismus, Konsumdenken, Fokussierung auf scheiß Wachstum... Ja, wir haben Wohlstand und Fortschritt, und statistisch gesehen gibt es für "alle" mehr Wohlstand. Aber perfekt ist dieses Gesellschaftssystem noch lange nicht.
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>Zum Beispiel sagst du "Wer mehr verdient...", genau das ist doch ein Knackpunkt dieses Systems. Was einige verdienen, verdienen sie eben gar nicht im Sinne des Wortes, zumindest nicht, wenn man den Verdienst an der Leistung bemisst. Nehmen wir mal nen CEO von irgendeinem Riesenschuppen und sagen wir mal, der bringt siebenstellige Jahresgehälter nach Hause, keine Ahnnung, völlig aus der Luft gegriffen 2 Millionen. Und dann ein Krankenpfleger 50.000, auch völlig aus der Luft gegriffen. Das steht in keiner Relation, denn es ist einfach unmöglich, dass der CEO in diesem Beispiel 40 Mal soviel arbeitet wie der Krankenpfleger. Ja, wer eine verantwortungsvolle und schwierige Position bekleidet, soll gern reich werden können, das seh ich schon als Vorteil des Kapitalismus, aber in unserer Zeit ist das einfach zu krass. Und dass die Reichen immer reicher werden können auf unzähligen Wegen (Investments, breit angelegtes Kapital, Zinsen etc), machts bestimmt nicht besser.
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Das ist doch so ein kompletter Quatsch Vergleich. Der Wert der Arbeit die jemand leistet steht in keinerlei Zusammenhang zur Quantität oder physischen Belastung sondern nur im Zusammenhang zwischen Bedarf und Verfügbarkeit.
Es wird nur eine sehr überschaubare Anzahl an Personen geben die für die erfolgreiche Leitung eines Dax Konzerns geeignet sind. Potentielle Krankenpfleger dürfte es dagegen reichlich geben.
Zumal nervt es auch das immer so getan wird als ob es unzählige Manager gäbe, die im 7 stelligen Bereich verdienen würden, dabei dürfte deren Anzahl doch tatsächlich recht überschaubar sein.

Warum verdient ein Ronaldo (geschätzte) 15 Mio Euro im Jahr und der linke Verteidiger vom 1. FC Nürnberg gerade mal vielleicht 150.000 Euro im Jahr? Ich glaube nicht das Ronaldo 100 mal so viel arbeitet wie der 2.Liga Kicker.

Man sieht also die Vergleichere bringt keinen weiter. Letztendlich geht es doch aber darum, daß Pflege- oder generell medizinische Berufe eine große gesellschaftliche und soziale Relevanz habe weswegen man diese eben nicht einfach nach Profitabilität oder nach Marktkriterien  bewerten kann. Hier ist also der Gesetzgeber gefordert die Gesellschaftliche Relevanz des Berufes auch monetär entsprechend zu dotieren. Hierüber dürfte ja auch allgemeiner Konsens herrschen. Klar ist natürlich auch, das dafür eben die Beiträge zur Pflegeversicherung empfindlich steigen werden müssen.


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