Thema:
Re:Wurde was im Politik-Thread gelöscht? flat
Autor: Pezking
Datum:06.07.19 13:04
Antwort auf:Re:Wurde was im Politik-Thread gelöscht? von DJS

>Klar, sehe ich auch so. Man kann aber theoretisch jeden einzelnen Beitrag in den Politik-Threads als einen Relativierungsversuch auffassen wenn man es unbedingt will. Eben in beide Richtungen. Ein Artikel mit der Überschrift "Polizei bricht zwei Bandauftritte vorzeitig ab" wurde vor kurzem gepostet. Aha, seht her, diese Nazis wieder! Man kann den Artikel aber auch einfach als eine Info sehen, dass die Polizei doch noch eingreifen kann wenn sie es nur will.
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>>Sowas zeichnet politische Auseinandersetzungen als eine Art sportlichen Wettkampf. Irgendwelche nebulösen Regeln der politischen Fairness werden erfunden. "Both Sides!1!11!". Whataboutism in Reinkultur. Das ist inhaltlich nie fruchtbar, sondern nur Zündstoff für rhetorische Eskalationen und wütende Grabenkämpfe.
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>Ja, aber warum ist es Whataboutism wenn ich einen Artikel über kriminelle Flüchtlinge poste, aber kein Whataboutism wenn ich einen Artikel über kriminelle Nazis poste? Das Erste impliziert imo nicht mal ansatzweise, dass ich die Taten der Rechten unterstütze und ebenfalls nicht, dass ich etwas gegen Ausländer/Flüchtlinge habe. Das wird hier so wie ich das wahrnehme aber von vielen genau so interpretiert.
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>Nach dieser Logik müsste es auch heißen, dass ich kriminelle Flüchtlinge unterstütze und toll finde, wenn ich einen kritischen Artikel über Nazis poste.
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>Und es geht hier doch nicht darum, das Verhalten oder die Meinungen der rechten Szene zu rechtfertigen/tolerieren nach dem Motto "Meinungsfreiheit für alle!" Zu manchen Themen gibt es einfach keine zwei Meinungen. Ich bin mir sicher, dass wirklich NIEMAND in diesem Forum auch nur ansatzweise rechts ist.
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>Das scheinen viele traurigerweise jedoch nicht so zu sehen und suchen imo nach Formulierungen die man falsch interpretieren kann. Und dann tun sie es eben auch.
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>Wenn ich jetzt einen Artikel über die Vorfälle der letzten Tage in den Schwimmbädern posten würde, wäre eine Diskussion einfach unmöglich. Anstatt über die Gründe zu sprechen und vielleicht auch mögliche Lösungen zu nennen, würde ich da wiederum ein KHADRD, "Komisch, ich war gestern im Freibad und alles war supi", "Es reicht langsam mit der Hetze" usw. erwarten.


Es ist...kompliziert. Wie so vieles.

Aber es fängt schon an, wenn man "kriminelle Flüchtlinge" und "Nazis" gegenüberstellt.

"Kriminelle" und "Nazis" würde schon reichen. Das wäre sachlich absolut ausreichend, und da begegnen sich dann Arschlöcher auf Augenhöhe.

Und natürlich sind solche Diskussionen eh längst chronisch vergiftet worden, weil es in den sozialen Netzwerken Kanäle gibt, die gezielt Einzelfälle und Polizeimeldungen nach der Täterbeschreibung "südländisches Aussehen" oder "nordafrikanischer Typ" durchforsten und dann gebündelt veröffentlichen, um ein klar politisch motiviertes, rassistisches Bild zu zeichnen.

Selbst wenn man nicht zu dieser Bande gehört, was bei Dir natürlich zweifellos der Fall ist, ist es sehr schwer, sich effektiv davon abzugrenzen, wenn man ein solches Thema aufgreifen will.

Wobei es vielleicht auch eh gar nicht leicht sein sollte.


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