Thema:
Re:Exakt deswegen steigt die Missgunst gegenüber der EU flat
Autor: Telemesse
Datum:03.07.19 08:49
Antwort auf:Re:Exakt deswegen steigt die Missgunst gegenüber der EU von Felix Deutschland

>>Ist da nicht noch ein Korruptionsverfahren gegen Ursula von der Leyen angängig.
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>Geht es da nicht eher um sowas wie Untreue? Ich weiß es grad auch nicht aus dem Kopf.
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>>Da war doch was von Ausgaben von fast 200 Millionen  Euro in weniger als 3 Jahren für externe Berater (darunter viele Freunde und Familie wie Ihr Sohn, der für Mc Kinsey arbeitet)
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>Huch, das wusste ich noch gar nicht. Interessant...
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>>ohne Ausschreibung und ohne genauere Angaben. Daneben noch die Gorch Fock Affäre. Noch einmal einen 3 stelligen Millionenbetrag in den Sand gesetzt.
>>Wie kann so jemand ernsthaft für neue Aufgaben vorgesehen werden bevor all diese Sachen nicht genauestens aufgeklärt sind?  Wie kann so jemand überhaupt noch einen Ministerposten bekleiden und muss nicht sofort zurücktreten?
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>Das zieht sich wie ein roter Faden durch viele Ministerposten der Merkel-Kabinette. Thomas DeMaiziere war ihr Amtsvorgänger, dem danach zufiel, das Innenministerium anzuleiten - was er, wie alles in seiner Karriere, stabil verkackt hat. DeMaizieres Vorgänger im Verteidigungsministerium war Knall Peng zu Guttenberg, auch ein absoluter High Performer in der Disziplin des Verkackens. Ich will von der Leyen nicht verteidigen, aber man hätte leichtere Ministerien zugeteilt bekommen können, als ihrerzeit das Kabinetts-Besetzungs-Glücksrad neu gedreht wurde. Merkels Verschleiß an Knalltüten ist wirklich brutal; in 15 Jahren ist da bereits so einiges zusammengekommen. Auch hier kann man mit der Frage einhaken, ob das echt Not tut oder ob man schon von vornherein bessere Leute hätte finden können, aber das führt echt zu weit.
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>Ich will nur darauf hinaus, dass man dein Muster auch auf den Bund anwenden kann, und imo durchaus zu recht. Das ist eine Politik, eine Art, Politik zu machen und ein System, mit dem man frustriert sein darf und vielleicht auch ein Stück weit frustriert sein muss, wenn man halbwegs noch was merkt.
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>>In ihren Ministerposten hat sie bisher nur durch vollkommene Kompetenz- und Ahnungslosigkeit geglänzt und jetzt wird sie hier als Top Lösung angepriesen?
>>Aber hey, v.d. Leyen hat ja schließlich schon mal in Brüssel gewohnt, kann Englisch und Französich und ausserdem ist sie eine Frau und eine Frau gabs ja schließlich noch nie als Kommissions Chefin.
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>Das sie ne Frau ist, ist irrelevant. Es gibt jetzt im Moment mindestens eine Frau, die besser für den Posten geeignet wäre, aber auf die sich Frankreich und Deutschland nicht einigen können. Dieses Geschachere macht die EU widerum in anderen Ländern nicht unbedingt populärer. Da aber bis auf Frankreich und Deutschland auch keine Länder durch besondere Emsigkeit glänzen, sich als Wortführer innerhalb der Union zu profilieren, braucht man sich nicht wundern, wenn die den Job übernehmen, die am meisten durch ihn zu gewinnen/verlieren haben.
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>Was komplett nicht funktioniert hat bei der Europawahl war das Konzept von Spitzenkandidaten. Das war ein klassisches Beispiel für die Bräsigkeit, mit der reale Europapolitik von den größten Parteien des Landes betrieben wird; nämlich mit einer Trägheit und Zähflüssigkeit, die sogar noch die Behäbigkeit im Innenpolitischen in den Schatten stellt. Allein die EVP-Parteien hätten ahnen müssen, dass sie nicht mehr ohne weiteres einen großen Kandidaten vom Wahlkampf bis zur Abstimmung bombensicher positionieren konnten durch die erwartbaren Stimmverluste (Bei Beibehaltung der einfachen Mehrheit). Hätte man das weggelassen und vielleicht sowas wie einen Themenwahlkampf gewagt (Auf den sich allgemein ohnehin nur die Grünen einließen, und, Überraschung Überraschung, mit Erfolg - sind wohl doch nicht alle so doof wie man denkt, diese Wähler), hätte man jetzt diesen unwürdigen Kuddelmuddel nicht oder zumindest eine weniger zerfahrene Variante davon, weil man nicht eine ganze Verhandlungsrunde für die Katz führen musste, um die verbrannten Spitzenkandidaten vom Tisch runterzuverhandeln.
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>Das sind so Grundprinzipien bzw. grundlegende taktische Erwägungen in der gewiss nicht einfachen Europapolitik, die Merkel schon immer abgingen und zu denen sich zu verhalten sie in der zweiten Hälfte ihrer Kanzlerschaft mehr gegen ihren Willen gedrängt wurde durch die Erfahrungen und Konsequenzen aus der Eurokrise usw.
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>>Das alles wäre jetzt nicht verwunderlich wenn es hier um die Postenbesetzung in irgendeiner korrupten Bananenrepublik ginge, die ja gerade von der Germanischen Politelite so gerne kritisiert wird aber so macht sich die ganze EU Politkaste dermaßen lächerlich, das man sich echt nicht mehr wundern muss wenn populistische Politclowns wie Farage und Johnson immer mehr Zuspruch erhalten.
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>Nur in der Hinsicht, dass Kasper von deren Schlag leider die einzigen sind, die berechtigte Frustrationen am Bestehenden formulieren - wie diese inhaltlich allerdings ausfielen, muss sie für jeden halbwegs mündigen Bürger unwählbar machen, und diese Schuld kann man nicht vom Wahlvolk komplett auf die inkompetente Obrigkeit übertragen (Nicht, dass du das tust, aber in der Regel sehe ich die Beobachtung immer mit der Extremvariante dieser Schlußfolgerung begleitet).


Mir ist das echt komplett schleierhaft wie man solchen Knalltüten seine Stimme geben kann. Zumal die ja selbst nicht wirklich blöd sind, sondern nur schamlos das Heer der Doofen manipulieren und für ihre persönlichen Zwecke mißbrauchen. Dabei hätte ich mir nie zu träumen gewagt, das das Heer der Doofen mal solche Ausmaße annehmen kann. Umso trauriger ist es in Anbetracht solcher Pappenheimer ja, das es einfach keine liberale, demokratische Kraft (und damit meine ich nicht die FDP) zu geben scheint, die denen mal auf Sachebene Paroli bieten kann und nicht selbst durch mindestens zweifelhaftes Verhalten selbst genug Angriffsfläche für populistische Attacken bietet.


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