| Wir brauchen ein zeitgemäßes Asylrecht |  |
Der Fall zeigt einmal mehr: Die geltenden Regelungen sind untauglich für die Realität 2019.
Niemand kann darüber glücklich sein, dass sich aktuell Menschen in Lebensgefahr begeben müssen, um nach Europa zu kommen. Gleichzeitig ist es aber sehr schwierig, legale sichere Fluchtwege zu schaffen, wenn de facto jeder der nach Europa kommt, erst mal ein jahrelanges Verfahren durchläuft und am Ende sehr reale Chancen hat zu bleiben, auch wenn gar kein Asylgrund vorliegt.
Aktuell krepieren die Menschen, die unsere Hilfe am meisten benötigen, daheim (85.000 verhungerte Kinder im Jemen). Aber Gesunde, starke mit ein paar tausend Euro am Konto können sich unter Lebnesgefahr nach Europa schmuggeln lassen. Das ist doch eine Lösung, die niemand wollen kann.
Was IMO eine praktikable Lösung wäre:
1.) Mehr Geld für Flüchtlingslager in der Region. Wenn ich aus einem Konfliktgebiet fliehe, kann ich auch in einem Nachbarland bleiben und muss nicht bis nach Europa. Man darf halt nur diese Nachbarländer nicht im Stich lassen, die Flüchtlinge müssen dort versorgt werden.
2.) Schaffung legaler Fluchtrouten für Menschen, die ein Recht auf Asyl in Europa haben und faire Aufteilung der Flüchtlinge zwischen allen Mitgliedsstaaten.
3.) Rigorose Abweisung aller, die sich auf eigene Faust auf dem Weg nach Europa machen. Wer im Mittelmeer aufgegriffen wird, wird nicht nach Europa gebracht, sondern in ein exterritoriales Auffanglager nach australischem Vorbild.
Chance auf Umsetzung? Derzeit wohl gering. Aber der Druck wird Jahr für Jahr größer werden und eine alternative praktikable Lösung sehe ich nicht. Die jetzige Lösung (wir lassen die Menschen ersaufen) ist als Dauerzustand jedenfalls ungeeignet.
Ich freue mich über praktikable Alternativvorschläge.