Thema:
Re:Nur mal kurz zur Klarstellung flat
Autor: Deadly Engineer
Datum:26.06.19 13:54
Antwort auf:Re:Nur mal kurz zur Klarstellung von king_erni

Ich könnte mir gut vorstellen dass Einweggesschirr und Strohhalme schon wegen der überschaubaren Gewinnmargen keine nennenswerte Lobby haben die sich da wehren würde, im Zweifelsfall kommt das komplett aus China.
Was die Probleme betrifft: Nehmen wir mal Großveranstaltungen wo Glas generell verboten ist, wie löst Du da das Getränke/Essensproblem? Ich kenne es von unserem Dorfweihnachtsmarkt, wo vor ein paar Jahren Einweggeschirr von der Stadt verboten wurde war das ein Riesen Bohei. Zwar konnte man hier auf Ton und Glas umstellen, aber SPÜLEN durften die Stände nicht, da hat der Wirtschaftskontrolldienst dann nämlich das Sagen was die Sache für kleine Stände von Schulen und Vereinen dann wieder sehr aufwändig macht, und wie löst Du das bei einem Rockkonzert oder im Fußballstadion? Pfandbecher aus dickerem Plastik? Keine Ahnung wie oft die dann verwendet werden können bis sie dann auch zu (deutlich mehr) Plastikmüll (pro Becher) werden. Dazu kommt dann der Mehraufwand für die Kunden mit zurückbringen und Pfand zurückholen.

Und jetzt erklär mir mal bitte wo z.B. das Problem wäre einfach Ein-Portionen Verpackungen z.B. für Ketchup zu verbieten. Für den Kunden wäre es überhaupt keines, bei MCDoof und Co müßten dann halt große Flaschen auf dem Tisch stehen wo man das Ketchup weit einfacher zapfen könnte und als es in mikroskopischen Mengen aus diesen kleinen Tütchen zu pressen. Und auch für McDoof und Co wäre das händelbar denn jeder kleine Imbissstand kriegt das eigentlich problemlos gebacken.

Genauso würde ich vermuten dass es für Einweg-Grills halt keine echte Lobby gibt weil der Absatz sowieso nur im Sommer und in überschaubaren Mengen stattfindet, und bei Kaffekapsleln halt eine ganze mächtige Industrie dahinter steht die ja hierzulande dank Frau Klöckner schon die Gesundheits- und Ökoampel erfolgreich verhindert hat die zu verordnen und UMZUSETZEN nun genau gar kein Problem dargestellt hätte. Oder wo wäre der Aufwand auf die ohnehin schon üppig mit Werbung und Selbstbeweihräucherung für das Produkt schön bunt gestaltete Verpackung an einer prominenten Stelle noch eine schöne Ampel aufzudrucken? Dem Kunden würde es nur mehr Transparenz und keinerlei Nachteil bringen, und das einzige Problem für die Industrie wäre dass so eine fette rote Ampel für ihren meist völlig irreführend angepriesenen Geschmacksverstärkerbrei halt garantiert und völlig zu Recht wenig verkaufsförderend wäre.

Und nur um nochmal Mißverständnissen vorzubeugen: Ich will weder Einweggrills noch Strohhalme oder Einweggeschirr schönreden, verteidigen oder gar retten, ich sage nur es gäbe deutlich effektivere Maßnahmen die vermutlich auch mit überschaubarem Aufwand für die Konzerne und mit wenigen (wenigeren) Einschränkungen für den Konsumenten umsetzbar wären und gleichzeitig einen weit größeren Effekt für die Umwelt hätten.


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