| Steter Tropfen? Schweden schafft Einweggrills ab |  |
Artikel von heute:
[https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/umweltschutz-schwedische-supermaerkte-nehmen-einweggrills-aus-dem-sortiment/24492354.html]
Das fand ich aus mehreren Gründen interessant: zum einen läuft das lt. Bekannten in Schweden komplett harmlos und ohne Aufregung ab - Ausnahmen bestätigen die Regel, irgendwo in einem erzkonservativen Einweggrill-Fanblogs auf Facebook laufen Menschen sicher Sturm. Ich frage mich dann: würde das in Deutschland auch gelingen? Gefühlt sind wir das Land der Strohhalm-Verbots-Empörer, wo sich auch die empören, die vor 20 Jahren den letzten Strohhalm im Mund hatten. Einfach weil man "das nicht mit sich machen lassen" will, die EU alles verbietet also bald auch Sex und Bier, und überhaupt, Veränderung, man hasst es.
Zum anderen finde ich interessant, dass die Ketten das Ganze wohl eigeninitiativ ohne Vorgabe des Gesetzgebers und damit rein freiwillig gemacht haben, inkl. vermutlich geringem Umsatzverlust. Und nein, ich denke nicht dass die Reaktion hier anders ausfallen würde, wenn das ganze keine gesetzliche Vorgabe wäre, der Strohhalm-Motzer wäre dennoch am Start.
Als letztes finde ich spannend, dass auch solche vermeintlichen Kleinigkeiten, die man nicht auf dem Schirm hat, etwas bewegen. Die Teile stapeln sich hier im Sommer in den Baumärkten und Discountern. Aluminium ist nicht gut, dieses Chemietuch was drauf liegt um den Grill anzufeuern sicher auch nicht, und vielleicht ist das dann über den Sommer verteilt doch mehr unsinnige Müllmaße als man so meinen würde. Nun kann man sagen: Kleinigkeit, warum vermeiden? In Summe sinds aber vermutlich 2,8 Alu-Fabriken weniger, die dafür stinken. Passt damit auch wieder zu der tolldreisten "wenn ich auf einen Flug verzichte fliegt das Ding ja trotzdem"-Debatte. :)
Wenn dann noch 3-4 Garten und Waldbrände durch die dummen Dinger vermieden werden, dann wird schnell ein Schuh draus.