Thema:
Werk und Autor flat
Autor: token
Datum:25.06.19 18:07
Antwort auf:Vorbildfunktion von Politikern von Doc Ower

Das ganze Prinzip ist ja nicht neu.
Man greift Menschen in ihrer Arbeit an, indem man ihre Leichen aus dem Keller holt.
Hat man immer schon so gemacht. Was nicht heißt dass das legitim ist, es funktioniert halt sehr gut.

Ich bin prinzipiell eher dazu geneigt da zu trennen.
Nehme ich etwa meinen eigenen Job, kann ich nur feststellen dass mir die eigentlichen Inhalte scheißegal sind. Und ich muss feststellen, ich bin in einer Branche tätig die meinen eigentlichen Prinzipien in vielen Aspekten zuwider ist.

Aber, ob ich dahinter stehe oder nicht ist nicht ausschlaggebend dafür ob ich gut in meinen zugetragenen Aufgaben bin, oder nicht. Generell ist man in der Wirtschaft hinsichtlich der moralischen Angreifbarkeit deutlich schmerzfreier als in der Politik oder der Kunst, nicht immun, aber solche "Skandale" kommen doch eher selten aus diesem Bereich.

Und so stellt man auch hier gerne Diskrepanzen fest, die Bosse der fiesesten Konzerne sind oftmals weder arrogant noch ignorant, noch verbringen sie ihre Freizeit damit Hundewelpen zu ertränken. Sondern total nette Leute die bei Bambi weinen. Das geht, weil Aufgabenkatalog im Beruf und Privatleben zwei Paar Schuhe sind, teils will man da auch ganz gezielt trennen. Für viele Menschen ist es toll ihr Hobby zum Beruf zu machen, viele sehen es aber auch genau anders herum und wollen da gezielt trennen.

Je nach Position die man ausfüllt mag es wichtig sein dass man in dieser authentisch ist. Also dass die Lupe ins Private keinen Widerspruchscharakter mit der öffentlich vertretenen Position erzeugt.
Aber, das ist irgendwie auch ziemlich bescheuert.

Ich sag mal so, dem Klima wäre deutlich mehr geholfen wenn man die härtesten Hundesöhne von Heuschreckenunternehmen abwerben würde, und dann sagen würde, das hier sind eure Ziele, get it done.
Und ich denke halt wirklich, messt die Menschen an ihren Ergebnissen, nicht an ihren Fetischen, nicht an ihren Instagram-Posts, sie haben schlicht und ergreifend Aufgaben und in denen sind sie entweder Gott oder flott oder Schrott.

Es bleibt natürlich ein frommer Wunsch weil diese Scans mittlerweile zum Volkssport geworden sind, und weil sie ob man will oder nicht, funktionieren.
Selbst wenn man das distanziert betrachtet, stellt man sich unweigerlich die Frage ob das so okay ist was man da erfährt.
Aber Authentizität hat nichts mit Kompetenz zu tun.

Damit möchte ich keine Partei ergreifen für den Mann im Visier, ich hab keine Ahnung ob der kompetent ist oder nicht, man kann schon mal feststellen dass er nicht der geschickteste Kommunikator ist ;)


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