Thema:
Re:Toleranz ist manchmal eine Zumutung flat
Autor: Pezking
Datum:24.06.19 12:24
Antwort auf:Re:Toleranz ist manchmal eine Zumutung von Telemesse

>Würde ich nicht sagen. Der weiter unten verlinkte Artikel aus der NZZ zeigt das ja auch in der medialen und öffentlichen Darstellung auf und ich denke darum ging es Gauck hier. Linke Gesinnung ist meist positiv konotiert, rechte Meinungen (innerhalb des demokratischen Spektrums) und sogar bereits konservative Ansichten dagegen eher negativ.

Ich halte diese ganze Argumentationskette und dieses Anspruchsdenken für kompletten Unsinn.

Meinungsäußerungen sind kein Sport. Medien müssen stets sachlich und objektiv sein, jedoch nicht zwangsläufig neutral.

Und wenn jemand den Eindruck hat, dass seine Meinung schlechter ankommt als andere, dann liegt das höchstwahrscheinlich an der Meinung, und nicht an unfairen Wettkampfbedingungen.

Wenn eine bestimmte Position wenig Zuspruch findet, bringt man sie entweder nicht überzeugend genug rüber, oder man ist aus Sicht der Mehrheit halt auf dem Holzweg.

Und wenn man dafür dann die Schuld überall sucht, nur nicht bei sich selbst, und statt dessen lieber von irgendwelchen medialen Dolchstoßlegenden fabuliert - dann kommt das schon ein bissi kindisch und engstirnig rüber.

Und nochmal: Wer glaubt, dass Linke in Deutschland eh immer ein Heimspiel haben, der sollte sich mal an die Resonanz (gerade auch die mediale!) auf die G20-Proteste 2017 und die EZB-Ausschreitungen 2015 zurückerinnern. Oder mal erkennen, wie wenig Aufmerksamkeit z.B. der MLPD geschenkt wird.

Das richtig Linke findet in Deutschland medial überhaupt nicht statt. Und auch Die Linke kann von der medialen Aufmerksamkeit, die man der AfD schenkt, nur träumen.


< antworten >