Thema:
Re:Toleranz ist manchmal eine Zumutung flat
Autor: Droog
Datum:23.06.19 21:13
Antwort auf:Re:Toleranz ist manchmal eine Zumutung von Xtant

>
>>Das Problem ist in der Praxis aber auch, dass man bereits "NAZIKEULE!1!11"-Vorwürfe um die Ohren gehauen bekommt, sobald man irgendwas - egal, ob Mensch oder Meinung - als tendenziell eher rechts tituliert.
>
>Hm, das ist ja so ein gerne verwendeter Standardspruch. Der mag teilweise stimmen, mir ist er aber zu plump, zu unpräzise, letztendlich auch sehr oft einfach an der Wirklichkeit vorbei. Er unterstellt ja oft, dass eh schon rechtskonservativ ausgelegte Menschen manchmal noch ein Stückchen rechtskonservativere Ansichten haben.
>
>Ich sehe das Problem aber tendenziell eher andersrum: Ich habe z.B. in meinem Job als Postboten viele Kollegen kennengelernt, typische "kleine Leute" (kein Wunder bei dem Job), mitunter vielleicht einfach gestrickt, aber grundsätzlich keine Asis, ganz im Gegenteil. Feine  Kerle, mitunter sehr sozial eingestellt, durchaus auch sehr modern, keine altbackenen Ansichten. Da wird dann z.B. auch nicht, wie beim typischen CSU-Wertkonservativen, darüber gejammert, dass wir dummen Deutschen uns selbst sie gloriöse deutsche Autoindustrie kaputtmachen. Sondernda wird über die deutschen Autobauer geschimpft und sich halt ein Hyundai vor die Tür gestellt. Das sind (meistens) auch keine Verschwörungstheoretiker oder Leute, deren Facebook-Timeline überwiegend aus Bildern von gequälten ukrainischen Straßenhunden besteht.
>
>Aber: Das Gefühl, ein "Einheimischer" zu sein und dass hier auch nur den Einheimischen das alles hier zusteht - Land, Wohlstand, Sozialleistungen etc. - thront über vielem. Da wird ziemlich munter über Ausländer, Fremde, Flüchtlinge geschimpft, mitunter gehetzt. Da kommt aber keiner mit der Nazikeule, weil einfach sehr viele so denken und sie quasi unter sich sind.
>
>Was sind das nun? Rechte? Nazis? Oder einfach Idioten?


Zumindest halte ich sie für weit gefährlicher als den strammen wertekonservativen CSUler in seiner Trachtenjacke, weil sie sich sehr von Gefühlen in jeglicher Richtung leiten lassen.


< antworten >