| Re:BBC: Inside China's 'thought transformation' camps |  |
>Das kann man wohl kaum vergleichen. Die Sicherungsverwahrung ist doch eigentlich nur ein Instrument um bei den lächerlich niedrigen Strafen gegen Mörder und ähnliches überhaupt noch eine Handhabe zu haben.
Nein, die Sicherungsverwahrung ist ein (menschenrechtlich durchaus fragwürdiges) Instrument, um Straftäter, bei denen der Sinn und Zweck einer Haftstrafe (Einsicht, Schuldbewusstsein, das Bedürfnis sich zu bessern) aus Gutachtersicht nicht greift und die über das Maximalstrafmaß einer lebenslangen Haft hinaus eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen, länger (und ein bißchen am Grundgesetz vorbei) als das Maximalstrafmaß von "lebenslanger Haft" zu inhaftieren. Nichtmal deren Erfinder dürften sich viel auf die "abschreckende Wirkung" des Konstrukts eingebildet haben, aber es stimmt - eine gewisse Ratlosigkeit und "ultima ratio"-Charakter hat das ganze absolut.
"Lächerlich niedrig" ist eine Haftstrafe bei Mord selten, denn das Gesetz sieht in dem Fall automatisch lebenslange Haft vor. Rechtshistorisch hat Deutschland da mal eher negative Erfahrungen mit drakonischen Strafen gemacht, und der eingeschlagene Weg, wenn auch dem Gerechtigkeitsempfinden vieler einzelner nicht entsprechend (gottlob), ist nicht der schlechteste. Wir sind ein sicheres Land. Justizirrtümer, Fehlurteile, zu geringe/zu hohe Strafen etc. gibt es natürlich trotzdem. Daran kann man letztenendes nie etwas ändern, den immer, wo Menschen auf Menschen prallen, passieren Fehler, Irrtümer, alle erdenklichen Häßlichkeiten. Aber ab und zu ist es durchaus okay, einfach mal tief durchzuatmen und sich glücklich zu schätzen, in der Erbgutlotterie dieses doch (im Vergleich zu anderen Fleckchen Erde) relativ willkürarme Land zugelost bekommen zu haben.