| Imho fast genauso spannend, wie Männerfußball |  |
Gestern Abend während BRA-ITA auf einmal festgestellt, dass ich vielleicht zum ersten Mal genauso gespannt auf die Mattscheibe gestarrt habe, wie bei einem internationalen Turnier der Herren. Herzkasper bei Schüssen, die knapp am italienischen Tor vorbeigingen oder aufgrund der Kameraperspektive so aussahen, als würden sie den Ball direkt ins Netz befördern; Trashtalk-Exzesse gegen die mexikanische Schiedsrichterin, die sich wohl in den Halbzeitpause ein paar Tequila zu viel reingepfiffen haben musste, um den Elfer zu geben; Erleichterung aufgrund der Feststellung, dass der Gruppensieg doch nicht gefährdet sein würde. Alles dabei, was bei so einer Begegnung dazu gehört. ;o)
Natürlich spielen die Damen nicht auf dem Level ihrer Kollegen, aber Taktik und Technik sind Aspekte, an denen sich in den kommenden Jahren locker drehen lässt. Gerade an der Begegnung gestern ließ sich schön erkennen, wie hoch die individuelle Klasse einzelner Spielerinnen (vor allem im brasilianischen Team) schon heute ist. Dass sich das Spieltempo immer gemächlicher darstellen wird, als wenn irgendwelche Typen im besten Alter über den Rasen flitzen, ist für mich zumindest kein Downer.
Außerdem habe ich unsere Ragazze mittlerweile einfach ins Herz geschlossen. ;o) Und während ich mir bei männlichen Fussballstars oftmals wünschen würde, dass sie im Bewusstsein ihrer Vorbildfunktion ihre urzeitlichen Affeninstinkte hier und da ein wenig besser kontrollieren würden, kann ich mir für junge Mädchen kaum ein besseres Rollenvorbild vorstellen als die ackernden Kampfsäue, die da im Nationaltrikot über den Rasen wuseln.