Thema:
Re:Merkwürdiger Bericht flat
Autor: waldmeister
Datum:18.06.19 02:23
Antwort auf:Re:Merkwürdiger Bericht von Felix Deutschland

>>>>>[https://www.tagesspiegel.de/berlin/aus-der-kinotraum-cinestar-im-sony-center-droht-schliessung/24466094.html]
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>>>>>Fucking #hellworld.
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>>>>Ein Grund wird nicht genannt. Als Nachnutzung werden Wohnungen genannt, um einen Abschnitt später zu erwähnen, dass sich das Kino im Keller befindet. Wohnungen im Keller, ohne Fenster?
>>>>Irgendwie hat da einer Zeichen liefern müssen.
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>>>An die „Kellerwohnungen“ ohne Fenster musst ich auch gleich denken;-)
>>>Anhand des Textes sollte man doch auch meinen, das das eins der bekanntesten und beliebtesten  Kinos Berlins ist, was dann doch durchaus auch profitabel sein sollte!? Oder ist das jetzt nur eine Finte um für die wohl anstehenden Gehaltsverhandlungen mit Verdi eine Drohkulisse aufzubauen?
>>
>>Es wirkt für mich ein bisschen so. Das ja keine Pleite Kette und der Standort läuft gut.
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>Ein relativ aktueller (~2 Monate) alter Artikel über die Krise deutscher Kinos ist in dem Artikel selber verlinkt. Die Margen fürs reine Filmvorführen sind seit jeher sehr gering; wie gut der Betrieb dort läuft wenn die Filme mal länger als fünf Tage laufen weiß ich nicht (Das Premieren rappelvoll sind, sagt da wenig aus). Es ist jetzt nicht komplett aus der Luft gegriffen, dass selbst ein großes Kino schließen könnte, wenn nach einem erfolgreichen Arbeitskampf und entsprechend steigenden Lohnkosten die Nicht-Pleite-Kette sagt "Naja, wir wollen weiterhin eine Nicht-Pleite-Kette bleiben, zumindest noch ein bißchen länger, hier ist die Tür, Freunde!"


Das ist ein zentraler Premierenstandort in Berlin und auch Bestandteil der Berlinale. Da geht es auch um Prestige - auch ein Nike oder Adidas Flagshipstore arbeitet nicht kostendeckend. Darum geht es aber bei solchen Stores nicht.


>Der implizit mitschwingende Vorwurf, dass der Verfasser des Artikels sich durch die Berichterstattung über diesen Arbeitskampf quasi selbst zum Agitator emporschwingt, wirkt zudem kurios und fadenscheinig.

Keine Ahnung was du dir das wieder zusammenspinnst - ich treffe lediglich eine Aussage über die Recherche-Qualität des Artikels, wenn man einfach so die angebliche Nachnutzung als Wohnung unkommentiert übernimmt. Wenn das für den Rest des Artikels gilt, dann darf ich doch Zweifel bekommen.

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>Und statt darüber zu kichern,


Wo kicher ich über Wohnungsnot? Ich zweifel nur die Kenntnis des Autors über das Gebäude an - sonst würde man sowas nicht schreiben - weil es defacto nicht geht.

> wer in Berlin in eine Kellerwohnung ohne Fenster ziehen würde (Spoiler Alert: Sehr, sehr viele Leute), übersieht sehr geflissentlich, wie viele komplett nutzlose und unvermietbare Büroflächen in der Stadt existieren, die Menschen mit Wunsch nach einem zumutbaren Dach über dem Kopf den Platz wegnehmen.

Also bitte - ich gehe davon aus, dass du das Kino kennst. Daher ist es totaler Quatsch, dass dort jemand einziehen würde. Das Ganze liegt komplett unter der Erde wo kein Tageslicht reinkommt. Da würde niemand einziehen - davon abgesehen wäre das vermutlich auch baurechtlich gar nicht zulässig. Das hat auch nichts mit
leerstehenden Bürogebäuden zu tun.

>Allein der Gedanke, da einen riesigen Co-Working-Space mit offen liegenden Deckenlüftungsrohren und Kickertisch reinzuballern, sorgt exakt in diesem Moment bei mindestens zwölf internationalen Immobilienfonds für massive Vorsamenausschüttung.

Und was hat ein Co-Working Space mit eine Wohnung zu tun? Davon abgesehen sind die mir bekannten Co-Working Spaces alle mit Fenstern ausgestattet - und zwar großen.


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