Thema:
meine Güte seid ihr aggro flat
Autor: Doc Ower
Datum:17.06.19 12:29
Antwort auf:This. /nt von Deashcore

und genau das bestätigt mich wieder darin, dass man so im Umgang mit der Partei keinen Blumentopf gewinnt.

Da wird grad im Internet immer mit Großbuchstaben und Ausrufezeichen um sich geworfen (jetzt nicht hier im konkreten Fall, aber allgemein), es wird sofort Diskurs totalverweigert und all differenzierten Gedankengänge abgewickelt.

Was ist denn das Problem?
Es gibt eine AfD.

Warum ist das ein Problem?
Die Partei hüllt sich unter dem Deckmantel der Bewegung gegen das Establishment, sammelt aber rechte, rechtsradikale, fremdenfeindliche und umweltzerstörerisches Gesocks unter sich.

Dann sind das Nazis und Faschisten!!
Nein. Faschismus baut auf einem Führerprinzip auf, derzeit ist aber kein "Führer" abzusehen. Kein Gauland und keine Weidel. Die Führungspersonen sind unerträglich, aber nicht faschistisch. Nationalsozialistisch? Das würde bedingen dass sie darauf abzielen die gesamte Bevölkerung in eine einheitliche Denkweise und in festgesetzte Rollen zu bringen, die dem großen Ganzen dienen und keinerlei Individualisierung mehr zulässt.

Also keine Faschisten, keine Nationalsozialisten. Aber Nationalisten.

Für hat die AfD viele Probleme:
- Total Rückwärtsgewandt
- EU-feindlich
- Antimultilateralistisch
- Fremdenfeindlich
- Umweltfeindlich

Also alles in allem eine ziemlich unwählbare Suppe.

Aus welchen Wählerschichten besteht die AfD?
- Enttäuschte Konservative
- Von der internationalen Entwicklung benachteiligte
- Aus der Flüchtlingskrise und der schlechten Integration ebendieser geflüchteten verängstigte
- uninformierte Protestwähler
- Fortschrittsverweigerer
- Ultranationalisten

Meiner Einschätzung nach sind Gruppen 1 - 4 keine "überzeugten" AfD Anhänger. Schreit man ihnen aber immer ins Gesicht "Ihr seid nazis und gehört verprügelt!", gibt es Abwerreaktionen.

Man kann die AfD am besten vernichten indem man ihr die Basis entzieht.
- Baut eine vernünftige konservative Partei auf (ja, sowas braucht man auch)
- Macht sinnvolle Politik der Entwicklung, in welcher keine Leute benachteiligt werden (hätte man mit Solarförderung ja versucht, aber leider hat man das einfach wieder kaputt gemacht)
- Zeigt ihnen Aussagen und Interviews von AfD Wählern, bringt andere gute ernstzunehmende Alternativparteien ins Spiel (Volt, ÖPD, whatever)

Hört einfach auf immer so fucking agressiv zu sein und lasst die Polemik mal auf der Seite und versucht euch mit den Menschen zu beschäftigen. So was bringt mehr als ein stolz gepappter "FCK AFD" Aufkleber auf einem Laternenmasten.


< antworten >