Thema:
Re:Und Schäfer-Gümbel so über die Grünen: flat
Autor: Phil Gates
Datum:14.06.19 11:19
Antwort auf:Und Schäfer-Gümbel so über die Grünen: von Pezking

>"Die Grünen versuchen im Moment, alles Elend dieser Welt zu reduzieren auf die Frage des Klimawandels. Das halte ich für falsch. Die AfD erklärt die Migrationsfrage zum Übel der Welt. Auch das halte ich für grundfalsch. Beides verkürzt Politik in grotesker Weise."
>


So ganz unrecht hat er aber m.E. nicht. Natürlich ist Klimaschutz eine der drängendsten Fragen unserer Zeit, aber auch Überalterung der Gesellschaft (wer zahlt unsere Rente?), soziale Gerechtigkeit insgesamt usw. aber auch wirtschaftliche Stabilität. Es nützt uns nichts, das Klima gerettet zu haben, wenn wir mangels bezahlbarer Energie nicht genug zu essen haben oder nicht arbeiten können (ja, die Argumente, dass das alles auch CO2-neutral geht, sind mir bekannt, die Diskussion müssen wir hier nicht führen). Daher ist TSG m.E. schon zuzustimmen, dass der Hype der beiden "Ein-Thema-Parteien" völlig überzogen ist. Wir brauchen eine Regierung, die von einem breiten Konsens in der Bevölkerung getragen wird. So, wie das die beiden Volksparteien früher geschafft haben. Grabenkämpfe mit Klimaweltuntergangsprdigern auf der einen Seite und Klimaleugnern auf der anderen werden da sicherlich nicht zielführend sein.

>[https://www.tagesspiegel.de/politik/spd-interimschef-schaefer-guembel-den-gruenen-ist-die-soziale-frage-schnurzegal/24454320.html]
>
>Das Schlimme ist: Aktuell fühlt sich die SPD immer noch wie der natürliche Koalitionspartner der Union an. Dieser Eindruck erhärtet sich jetzt nach Nahles sogar nochmal zusätzlich. Obwohl dieser Trend die Partei der Bedeutungslosigkeit immer näher bringt.
>


Der natürliche Koalitionspartner der CDU??? Das war die SPD zumindest für mich nie. Die SPD konnte sich eigentlich bis vor ein paar Jahren aussuchen, mit wem sie regiert, sofern eine Mehrheit theoretisch möglich gewesen wäre. FDP, Grüne, auch die Linke und halt die CDU im allergrößten Notfall. Und noch 2005 hätte wohl keiner für möglich gehalten, dass es mal wahrscheinlicher ist, dass es auf Bundesebene schwarz-grün oder grün-schwarz gibt, als schwarz gelb, rot-(rot-)grün oder Ampel...  

>Und Klimawandel zusammen mit der "Migrationsfrage" in einen Topf werfen...Du liebe Zeit.
>


Tut er doch gar nicht, er benennt zwei Parteien die seiner Meinung nach die gesamte Politik auf ein Thema ausrichten. Er sagt ja nicht, dass die Migrationsfrage genauso schlimm sei wie das Klima. Nur, dass diese Parteien sich eben darauf beschränken und damit auch erfolgreich sind und ihn das nervt.

>Übrigens haben die Grünen im Europawahlkampf den Schwerpunkt klar auf eine Pro-Europäische Position gelegt. Da habe ich hier in der Region sogar von den Linken mehr Klimaschutz-Plakate gesehen.

Wer außer der AfD hat denn im Europawahlkampf den Focus nicht auf eine Pro-europäische Position gelegt?


< antworten >