Thema:
Re:Vielleicht brauche ich mal eine ordentliche Uhr flat
Autor: thestraightedge
Datum:12.06.19 21:49
Antwort auf:Re:Vielleicht brauche ich mal eine ordentliche Uhr von D@niel

>Das ist IMO ein sehr oberflächlicher Blick auf die Marke. Ja, es stimmt, bei Rolex zahlst Du den Namen mit. Und irgendwie haftet Rolex das Zuhälter-Proll-Image an. Wenn man sich mit der Marke beschäftigt, versteht man aber auch, warum Rolex dort steht, wo sie heute stehen.

Das mag sein. Vielleicht machen Louis Vitton auch die besten Handtaschen, wenn man sich genau damit befasst. Es bleibt aber eine obszön teure Marke, bei der der Großteil des Preises für etwas Metaphysisches gezahlt wird, nämlich für das Statement, was der ausgestreckte Arm dann vermitteln soll - obs nun der Realität entspricht oder auch nicht. Da schliesst sich dann auch der Kreis zur AMG-Klientel.

>Zunächst einmal hat Rolex seit seinem Bestehen etlich Innovationen auf den Markt gebracht und es immer verstanden, die geschickt zu vermarkten. Sei es die (gescheiterte) Ärmelkanal-Überquerung durch Mercedes Gleitze, um die Wasserdichtigkeit des Oyster-Gehäuses zu demonstrieren, oder die Tiefseetauchfahrten mit der Trieste oder die Milgauss. Rolex hat technisch oft vorgelegt, wo andere Zweite waren. Mag sein, dass das heute nicht mehr ganz so ist, aber was soll bei mechanischen Uhren auch schon neu erfunden werden? Für die Extrem-Einsätze vergangener Tage werden heute digitale Geräte eingesetzt.

Verstehe - aber dennoch: die Preise sind begründet wie beschrieben, minus ein paar Prozent Technologie-Führerschaft.

>Zum Anderen beeinflusst Rolex wie kaum ein anderer Hersteller aktiv die Verkaufspreise. So hat Rolex z.B. in absatzschwachen Phasen Uhren von Konzessionären rückgekauft, um zu verhindern, dass sie zu günstigeren Preisen verkauft werden.

... was für mich die Sache noch obszöner macht. Eine Firma die verhindern kann dass der Markt den Preis macht ist kaum ein „hui“ wert.

>Und was die Understatement-Modelle angeht: Das betrifft die meisten Modelle. Natürlich gibt es von allen Uhren Edelmetall- und mit Steinen besetzte Varianten. Aber weder die Oyster Perpetual, die Submariner die Daytona, die Explorer I un II, die Air King wirken in irgendeiner Weise prollig. Das sind optisch völlig alltagstaugliche Uhren, die halt scheißteuer sind.

Es prangt Rolex drauf, und der Preis ist verrückt- das reicht doch fürs  „Statement“.

>Aber letztlich ist die Diskussion eh müßig. Du hast eine Aversion gegen die Marke, was nun mal nichts Rationales ist, und sie ist preislich ja ohnehin nicht diskutabel.

Aversion ist irgendwie das falsche Wort. Ich finde das Image wie beschrieben grenzwertig, es ist für mich der Inbegriff von „sehet her“-Protz, was die Marke übrigens auch so kultiviert. Zudem habe ich etwas gegen obszöne Preisaufschläge der Marke wegen.

Es gibt ebenbürtige Uhren anderer Hersteller, für einen Bruchteil des Rolex-Preises. WAS spricht dann noch für die Rolex, außer des Statements?

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