Thema:
Re:Grüne wollen Vernichtung von Retouren verbieten flat
Autor: Telemesse
Datum:10.06.19 17:24
Antwort auf:Re:Grüne wollen Vernichtung von Retouren verbieten von Rikkimaru

>>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gruene-amazon-101.html]
>>
>>Finde ich ja im Grunde ein schönes Gedankenspiel, allein der Weg dahin erscheint mir nicht praxistauglich:
>>
>>Erstens: Dem Online-Handel wird verboten, neuwertige Produkte, die zurückkommen, zu vernichten."
>>Zweitens sollten zurückgeschickte Produkte, die nicht mehr in den Verkauf können, verschenkt werden - etwa über Sozialkaufhäuser.
>>Drittens müssten die Rohstoffe zurück in den Wertstoffkreislauf.

>>
>>Punkt 2: Ich weiss nicht ob die Grünen sich darüber bewusst sind um welche Mengen es hier geht wenn man alle Onlinehändler zusammennimmt. So große Sozialkaufhäuser gibt es nicht. Amazon macht zmdst schon Warehousedeals wo es Sinn hat - weiss nicht wieviel % der Retouren hier in den Schredder landen.  Gibt's da Infos?
>>
>
>Unrealistisch und total an der Marktrealität vorbei. Das wäre für alle auch ne Katastrophe. Hier mal ein Beispiel aus meiner Erfahrung. Wenn ich mit Discountern Geschäfte mache: Aldi/Lidl/KIK Konsorten etc... bin ich gezwungen immmer ein Retourenrecht anzubieten. Aufgrund der hohen Ladendichte(zwischen 2000 bis 5000 Fialien, erreicht du bei einer Discounteraktion mit 20 Titeln meist eine Mio. Auflage. Retouren hast du IMMER im 6 stelligen Bereich. Wenn das Schule macht kauft keiner mehr die Produkte, da er genau weiß, irgendwann wird das Ebay verammscht.
>
>Geschäftsschädigend Deluxe und wie gesagt realitätsferne Poiltik. Im Zeitschrifthandeln zum Beispiel (für meine Sonderhefte mit Hörspiel) haben wir so eine 60.000 Auflage. 40.000 bis 45.000 Hefte werden vernichtet. Das wissen wir aber von Anfang an immer. Retouren sind einfach zu teuer.


Ich kenne das übehaupt nicht. Ich habe früher ja jahrelang im Spielwarenvertrieb gearbeitet und wir haben auch viel Aktionsware für Tchibo, Aldi & Co. produziert. Die Mengen waren bei den Aktionen immer so bemessen das sie nach Möglichkeit komplett durchverkauft wurden. D.h. lieber etwas zu wenig als zuviel. Bei Tchibo waren das z.b. bei einer 14 tägigen Aktion ca. 200.000 Stück/Artikel in einem Preissegment von etwa 20 €. Retouren gab es bei uns eigentlich nicht. Für Überhänge haben wir entweder Abschlagszahlungen geleistet damit diese schnell preisreduziert abverkauft werden konnten oder die Ware ging an Sonderpostenhändler die das Zeug im Ausland weiterverkauft haben.

Konkrete Retourenvereinbareungen hatten wir nur bei Marken Sortimentsartikeln bei denen wir als Hersteller keine Preisreduktionen im Handel wollten um die Marktpreise stabil zu halten.


< antworten >