Thema:
Re:Ich lebe in einer Filterblase flat
Autor: greco
Datum:06.06.19 13:01
Antwort auf:Ich lebe in einer Filterblase von K!M

Ich wohne in Nähe eines Stadtteils, der nicht nur medial Schlagzeilen macht, sondern tatsächlich so schlimm ist, wie es überall dargestellt wird.

Lange genug waren die Berichterstattungen stark überzogen, aber mit dem Zuzug durch die EU-Osterweiterung versank Duisburg-Marxloh immer weiter in einen Negativsog. Als man gerade glaubte, dass der Stadtteil einigermaßen stabilisiert ist, wurde alles wieder mit dem Hintern umgeworfen. Offene (Drogen-)Kriminalität, Müllberge, herumlungernde und bettelnde Passanten. Wenn man mal sehen möchte, wie Stadt nicht aussehen soll, hat man hier sein Paradebeispiel gefunden. Nicht umsonst hat aus dem Ruhrgebiet eine Massenflucht an die Ränder oder wenigen erträglichen Stadtteile in die jeweiligen Südbereiche der Großstädte eingesetzt. Wer also Urbanismus mit besseren Lebensbedingungen gleichsetzt verkennt, dass einige Städte im Westen der Republik am Rande der Existenz leben. Umso schwerer nachvollziehbar, warum der Soli immer noch nach Himmelsrichtung verteilt wird, wenn Städte wie Duisburg, Gelsenkirchen oder Essen unter den massiven Sozialkosten ächzen.


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