Thema:
Re:Ein paar Fehler flat
Autor: Fritz Schober
Datum:06.06.19 09:36
Antwort auf:Re:Ein paar Fehler von Big Lebowski

>>Ich mag ihn auch, beim Thema Astrophysik lernt man hervorragend bei Lesch. Aber er soll sich nun zu allen Themen äußern und da merkt man oft, dass er nicht aktuell in der Materie steckt und dann massiv vereinfacht bis er eine simple physikalische oder mathematische Formel hat welche aber oft falsche Basiswerte annimmt.
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>>Gesendet mit M! v.2.7.0
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>Er ist nicht nur Astrophysiker ist, sondern auch Naturphilosoph. Von daher fällt dieses Thema sehr wohl auch in seinen "Bereich".
>Und wenn du ihn in den letzten Jahre verfolgt hast (wovon ich ausgehe), sollte dir nicht entgangen sein, dass er das Thema Energiewende sehr ausgiebig und auch hingebungsvoll behandelt.


Dann ist es aber unseriös das Thema Lithium so darzustellen wie er es tut (es sind nur 3% Lithium in einem modernen E-Auto Akku, es gibt zig. Varianten wie man Lithium gewinnen kann - es ist Aufgabe des jeweiligen Staates per Vorschriften dafür zu sorgen dass Umweltschutzauflagen wie z.B. Wasserverschwendung vermieden wird).

Selbst wenn man die Salzwüsten der Erde noch trockener macht als sie jetzt schon sind, dann ist alles minimal und harmlos an Umweltbelastung verglichen den Umweltschäden welche fossile Brennstoffe bei der Exploration, Förderung, Transport und Verbrauch jeden Tag erzeugen.

Er nimmt eine hypothetische Zahl von Elektroautos (ignorierend dass wenn selbstfahrende Autos in 20 Jahre - vorher wäre so eine "alle fahren Elektro" eh nicht Realität - die Norm sind man schlicht viel weniger Autos benötigen wird) welche auf aktuellen Zulassungszahlen basiert (Fehlannahme #1).

Dann nimmt er davon eine ebenfalls frei spekulierte Zahl von einer Millionen Elektroautos die zeitgleich mit 350 kw/h sich aufladen (Fehlannahme #2 - die meisten werden zu Hause mit maximal 22 kw/h aufladen) und berechnet daraus eine Netzlast welche zwar das Stromnetz von heute überfordert.

Er ignoriert aber ein akkugepuffertes massiv dezentralisiertes Stromnetz in 20 Jahren dass bereits jetzt an vielen Orten der Erde aufgebaut wird (Fehlannahme #3) und auch hier bis dahin Realität sein wird.

Daraus dann zu schlussfolgern, dass man den Strom in ein physikalisches Material umwandeln MÜSSE (Fehlannahme #4) damit die Energiewende klappen kann.

Sein Steckenpferd ist das Wasserstoffauto dessen Nachteile er zwar schön aufzählt, es aber trotzdem für sinnvoll hält obwohl es lediglich ein Hybridfahrzeug mit miserablen Wirkungsgrad ist (nämlich ein Elektroauto mit einer Wasserstoffbrennzelle als Stromgenerator).

Dann nimmt er die aktuellen Herstellungskosten von Strom und die aktuellen Herstellungskosten von Wasserstoff, ignorierend dass der Preis für Solarstrom konstant sinkt und der von Wasserstoff massiv steigen wird wenn wir uns von Erdöl/Erdgas verabschieden (Fehlannahme #5) und aus diesen Fehlannahmen kommt er zum Schluss, dass Elektro nicht so gut und Wasserstoff die Zukunft sei.

Sorry, aber bei aller Liebe zu Lesch, er hat einfach seine Hausaufgaben bei diesem speziellen Thema nicht gemacht. Die ozonschädigende Wirkung von Wasserstoff wurde ebenfalls nicht angesprochen.

Bei Astrophysik ist er sicher fantastisch, aber bei Elektromobilität klingt er so wie jemand der sich 2000 zum letzten mal ganz tief in die Materie eingelesen hat und den Rest nur so am Rande verfolgt.


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