Thema:
Re:Review: 3 Monate Elternzeit in Thailand und Hongkong flat
Autor: peppi
Datum:04.06.19 15:58
Antwort auf:Re:Review: 3 Monate Elternzeit in Thailand und Hongkong von bragon

>Danke für Deinem Bericht. Auch meinen Respekt. Mir wäre es im Traum nicht eingefallen, mit so einem kleinen Kind so lange zu verreisen. Wir waren damals froh, unsere restliche Familie um uns zu haben, die uns unterstützt hat.

Das ist jetzt kein Diss an Phreak, ich freu mich, dass er so ne gute Zeit hatte, ich finde aber die Debatte zum Thema Elternzeit und Verreisen spannend (jetzt abgesehen davon, dass Elternzeit eh die nehmen können, denen es schon relativ gut geht):

Das Elterngeld ist kein Urlaubsgeld. Es handelt sich vielmehr um steuerfinanzierte Mittel, die genau aus drei Gründen verschenkt werden: 1. Damit Eltern in der ersten Zeit nach der Geburt bei ihrem Kind bleiben können, ohne dass die Familie in allzu große finanzielle Schwierigkeiten gerät. 2. Damit gut verdienende Frauen es überhaupt in Betracht ziehen, eine Babypause zu machen. 3. Damit die Väter mal sehen, wie das so ist. Wenn man zu Hause bleibt und füttert, wickelt, putzt, wäscht, trägt, macht und tut und alles gleichzeitig, während der andere fröhlich arbeiten geht. Wie es ist, wenn man trotz dem ganzen Scheiß regelmäßig von Wellen großer Liebe geflutet wird. Wie es eben ist, viel Zeit mit seinem Kind zu verbringen.

[https://www.brigitte.de/familie/mitfuehlen/vaeter--die-elternzeit-ist-nicht-zum-verreisen-da--10174226.html]

Eine indirekte Replik auf die Kritik aus der taz dazu:

Wer „Urlaub auf Staatskosten“ mit aufgeblasener Brust als „Das gehört sich aber nicht“ abstempelt, entspringt der gleichen Kleingeistigkeit wie all jene, die fordern, Flüchtlinge sollten nur Gutscheine erhalten, um sich etwas zu essen kaufen zu können. Oder jene, die diskutieren, ob sich Hartz-IV-Empfänger vom staatlichen Geld Zigaretten und Prosecco leisten dürfen. Denn was heißt das im Umkehrschluss? Ein Urlaubsverbot in der Elternzeit?

Dieser Wunsch nach staatlicher Autorität hat in einer freien Gesellschaft nichts zu suchen. Genauso wenig, wie der Staat es kontrollieren kann, ob das monatliche Kindergeld nun in neue Kindersöckchen investiert wird (die verliert man doch ständig!), kann er darüber entscheiden, was mit dem Elterngeld passiert. Das ist Privatsache. Punkt.


[http://www.taz.de/Urlaub-auf-Staatskosten/!5392030/]


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