Thema:
Re:Review: 3 Monate Elternzeit in Thailand und Hongkong flat
Autor: 4thHorseman (deaktiviert)
Datum:04.06.19 15:19
Antwort auf:Review: 3 Monate Elternzeit in Thailand und Hongkong von Phreak

>Nachdem meine Frage hier vor einem halben Jahr keine Reaktion gab, haben wir uns im letzten Oktober entschieden, den größten Teil der 4 Monate Elternzeit auf Reisen zu verbringen. Also schnell alles durchgerechnet, das Sparkonto angezapft und erleichtert gewesen, dass es auch ohne Untervermietung der Wohnung reichen würde.
>
>Tour:
>Januar bis Mitte April
>5 Tage Bangkok
>8 Wochen Koh Pha Ngan
>11 Tage Bangkok
>14 Tage Hongkong
>
>Team:
>Schlafentzug-Papa
>Schlafentzug-Mama
>12 Monate alter Terrorkobold (läuft noch nicht)
>
>Learnings sortiert nach positiv und negativ:
>
>GOOD

>
>+ Thailand mit kleinem Kind ist super:
>Jeder ist freundlich, alle wollen die Kleine knuffeln, man bekommt Essen geschenkt (ich habe keine einzige Banane kaufen müssen), man wird vorgelassen, bekommt die besten Plätze, Kellner lenken den Wurm ab und man kann für 4 Minuten in Ruhe futtern. Hongkong war auch gut, aber nicht ganz so herzlich und wesentlich hektischer
>
>+ Bangkok:
>War da bisher nie lange, aber die Altstadt (Phra Nakhon) ist wunderschön, sauber, günstig und nicht von Touris überlaufen, wenn man die shitty Khao San Road und den riesigen Palastkomplex auslässt. Nachmittags am Kanal oder in der Old Siam Shopping Mall zwischen Blumentöpfen sitzen, Nudelsuppe und Zitronentee auf dem Tisch, sich mit Leuten per Hand und Fuß und Google Translate verständigen, das blonde Kind von allen knuffeln lassen. War toll. Siam und vor allem die neuen Malls (hab mir Battle Angel Alita im IMAX reingezogen O_O) sind auch beeindruckend, wir waren aber tatsächlich fast nur in der Altstadt.
>
>+ Logistik ist wesentlich entspannter als erwartet:
>Alle unterstützen einen. Außer bei Norwegian, meiner neuen No.1 Crap-Airline, wurde der rote Teppich ausgerollt. Spielzeug, spezielle Plätze wurden uns beim Check-In zugewiesen, Buggy mit ans Gate, ständig Saft, Quetschies und Decken am Start. Taxi, Roller, Bus, Fähre ging auch alles easy mit Kind. Wirst vorgelassen, darfst sitzen, bekommst Bananen. Auch geholfen hat der Umstand, dass wir nur einen großen Koffer und 2 Rucksäcke hatten. Den Buggy konnte man falten und die Reisetasche dafür noch mit weichem Shit vollstopfen. Koelstra Simba. Bestes Ding.
>
>+ Das Kind isst alles, wenn man es lässt:
>Grünes Curry? Laab Gai in Scharf? Saure Tom Yum? Crabcakes? Dim Sum mit Shanghai Soup drin? Ging alles klar. Bei sehr scharfen Sachen wurde man mit weit aufgerissenem Mund angeschaut wie ein Verräter, aber ich bin insgesamt von der bedingungslosen Verfressenheit des Sprösslings begeistert. In Sachen Food Safety ist Thailand einfach ne Bombe. Wir haben in Bangkok und auf der Insel fast nur Streetfood gesnackt und hatten keine Arscheritis. Peel it, cook it, fry it, try it immer schön beachten und auf Experimente wie Pizza und Softeis einfach verzichten.
>
>+ Wenn man erstmal da ist, ist Thailand erstaunlich günstig:
>Kannte das ja schon vorher, aber wenn man sich längerfristig einmietet und sich vor allem Zeit lassen kann beim Suchen, dann zahlt man nochmal gefühlt 50% weniger und bekommt richtig geile Buden. Ein Bungalow mit vielen Räumen, Küche und Holzdeck war im Nachhinein die beste Wohnform. 7-Eleven nebenan war auch super für die Chang-Bier-Versorgung. Faktoren wie Strandnähe und Restaurants in Laufreichweite waren letztendlich fast egal.
>
>+ Medizinische Versorgung war überall easy:
>Sowohl in Bangkok, Koh Pha Ngan und Hongkong musste immer irgendjemand zum Arzt oder in stationäre Behandlung. Die Reiseversicherung beim ADAC war Gold wert, ich war für 4 Tage im Krankenhaus in der "Hauptstadt" von Koh Pha Ngan wegen irgendnem Tropenfieber (zum Glück kein Dengue). Habe keinen Cent vorgestreckt und alles geregelt bekommen von einem ADAC-Mitarbeiter am Telefon. Einzelzimmer mit Meerblick und tolles Essen. Das Queen Elizabeth Krankenhaus in Hongkong ist mein neuer Goldstandard für effiziente Behandlung. Von Anmeldung in der Notaufnahme mit 40,8°C Fieber beim Kind über Anamnese, 2 Arztgespräche, Ultraschall, Röntgen und nem Paket mit Schmerzmitteln aus der Klinikapotheke vergingen weniger als 90 Minuten. Kostenpunkt 140 €, komplett erstattet durch die Reiseversicherung. In Berlin hab ich schonmal 9 Stunden mit dem Kind gewartet um dann zu hören, dass der Facharzt für die Diagnose heute frei hat und ich wieder gehen kann.


wenn man merkt, man wird krank ist es eigentlich am besten mal schnell ins ausland jetten. also ernsthaft.


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname