Thema:
Re:Kann das Elektro-Auto die Umwelt retten=> heuteARD 22:45 flat
Autor: Phil Gates
Datum:04.06.19 12:07
Antwort auf:Re:Kann das Elektro-Auto die Umwelt retten=> heuteARD 22:45 von suicuique

>>Ja, genau, der war's. Er hat aber nicht nur über Lithium gelästert, er hat schon gesagt, dass das in ähnlichem Maße auch auf die Erdölgewinnung zutrifft, also dass das auch nicht sauber ist und wir davon weg müssen.
>
>Unabhängig von technischen Aspekten und Alternativen (die man verfolgt und weiter verfolgen sollte), finde ich es seltsam dass gesellschaftspolitische Entscheidungen bisher weitestgehend ausgeklammert werden. Oder zumindest nicht im selben Maße im Fokus stehen wie sie es tun sollten.
>
>Beispiel:
>Allein durch die Anpassung und Änderung unser Arbeitszeiten, könnte man ohne große Anstrengungen bis zu 20% des Berufsverkehr-Aufkommens vermeiden.
>
>Die wöchentliche Arbeitszeit auf 4 Arbeitstage verteilen, statt auf 5.
>Geht das bei allen Werktätigen bzw. in allen Branchen? Nein.
>Aber in sehr vielen. Da es darüber hinaus noch weiter gehendes Vermeidungspotential in manchen Berufsgruppen gibt (Stichwort: HomeOffice, Conference Systeme, ...) halte ich Vermeidung von 20%+ des Berufsverkehrs für realistisch. Sowohl in der schnellen Umsetzung als auch in der gesellschaftlichen Akzeptanz.
>Hätte den zusätzlichen Vorteil, dass die Work-Life Balance oft noch signifikant profitieren würde.
>
>Nein, das heisst nicht dass man die anderen Massnahmen (Energieumstieg, E-Mobilität, ...) jetzt nicht mehr verfolgen sollte.
>Mich wundert nur dass es bis dato so gar keine Rolle in der öffentlichen Diskussion spielt. Die 5 Tage Arbeitswoche ist dermaßen fest in unserem Bewusstsein verankert dass man diese gar nicht zu hinterfragen scheint.
>
>gruß



Jep. Diese Gedanken treiben mich auch um. Vier Tage Woche ist schwierig, dann müssten sich alle Unternehmen weltweit darauf einigen. In meinem Job gibt es auch mal "Notfälle" und dann kann ich dem Mandanten nicht sagen, jetzt ist Freitag, ruf mich am Montag wieder an. Aber ich arbeite nahezu ausschließlich mit Rechner und Telefon. Ich könnte fast alles von daheim machen. Im Urlaub klappt es ja auch, da sitze ich auch meistens 1-2 Stunden/Tag am Rechner. Wenn ich mal nen Schriftsatz unterschreiben muss, dann fahre ich halt ins Büro. Oder wenn ein Mandant eine Besprechung wünscht. In der Regel sitzen die aber in Japan oder in den USA und man sieht die 1-2 Mal im Jahr. OK, ich nutze die öffentlichen Verkehrsmittel um zur Arbeit zu kommen, aber erstens fahren die ja auch nicht mit Luft und Liebe, zweitens sind sie an der Kapazitätsgrenze, d.h., viele, die im Umland wohnen, steigen schon deshalb nicht auf Öffis um, weil sie chronisch überfüllt sind. Wenn mehr Leute zuhause arbeiten würden, wäre das sicherlich sinnvoll, um die Öffis zu entlasten und Kapazitäten für "Umsteiger", die tatsächlich vor Ort sein müssen, zu schaffen. Aber leider sitzen in den meisten Unternehmen immer noch Digital Immigrants, die es für erforderlich halten, dass alle zwischen 9 und 17 Uhr brav an ihrem Schreibtisch sitzen. Dabei ist es meinem Schriftsatz scheißegal, ob ich den nacht um drei diktiere oder Mittags um 12... er muss halt zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein, und schon deshalb kann ich mir kaum erlauben, im "Home Office" die Eier zu schaukeln. Absurde Angstvorstellung der älteren Generation.


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