Thema:
Re:Interview von Jung&Naiv flat
Autor: Koepi (deaktiviert)
Datum:03.06.19 04:37
Antwort auf:Re:Interview von Jung&Naiv von spinatihero

>>Du meinst, weil der Professor die Sache grundsätzlich nur von der Perspektive der technischen Umsetzung bzw. Machbarkeit aus betrachtet? (was ja auch hinsichtlich seines Lehramtes nachvollziehbar ist)
>
>Aus welcher Perspektive sollte er es denn sonst betrachten?


Aus der Perspektive der politischen Umsetzung bzw. Machbarkeit, was sonst? Die Mitnahme aller ist das Ziel der Politik. Ausgleichend, fair, mäßigend, lenkend zu sein.

Nur weil etwas machbar ist, heißt das nicht, das es gemacht werden muss bzw, gemacht werden sollte bzw. genau so, genauso schnell, genauso was auch immer.


>Wenn es nicht machbar wäre dann bräuchte er und seine Kollegen doch gar nicht drauf hinweisen.

Doch. Aber nur zu schreien: "SO, macht jetzt! Genau so!" reicht eben nicht in einer Demokratie.

>Da es aber machbar ist, politisch aber nicht in dem Umfang umgesetzt wird, muss der Druck durch Aufklärung erhöht werden.
>


Ist das wieder die olle Kamelle von "wir müssen es nur besser erklären?". Wie erklärst du den Leuten den Verlust von Arbeitsplätzen, von Status und lieb gewonnen Gewohnheiten und Ansprüchen?

Das ist eben nicht so simpel, wie Herr Professor und du dir dass vorstellen.

>>Das da aber noch viel mehr zu gehört?
>
>Was denn?


Ist das so schwer? Die politische und gesellschaftliche Akzeptanz. So simple, so einfach.

>Solche Aussagen verstehe ich nicht. Die ganzen Wissenschaftler haben ihre Fachgebiete und tauschen sich aus, u.a. mit Ingeneuren und Ökonomen.

Prima. Wozu das führt, sieht man jetzt schon (unter Umständen) an der Lausitz, am Ruhrgebiet und Co. Und das war erst der Anfang, da werden noch gewaltige Umbrüche kommen. Die Menschen da wollen eine Perspektive. Und die besteht nicht aus "das Netz ist der Speicher".


>Mittlerweile gibt es auch eine Gruppe von mittelständischen Unternehmen die sich den Freitags Demos anschließen damit endlich seitens der Politik eine zukunftsfähige Grundlage geschaffen auf die Firmen arbeiten können. Wenn die investieren, die Politik setzt in aller letzter Sekunde Gesetze um sind es die Unternehmen die gearscht sind weil sie dann wohlmöglich andere Maschinen brauchen.

Unternehmerisches Risiko. Sieht man ja auch an den AKW-Betreibern, wo dieses Argument auch angeführt wurde. Die Industrie (egal welche) will verlässlichen und günstigen Strom. DAS ist das EINZIGE, was zählt. Nicht mehr, nicht weniger.

>Kurzum, dieser ganze Verbund von über 27.000 deutschsprachigen Wissenschaftlern, Ingeneuren, Ökonomen, Medizinern + der Verbund der Unternehmer tauschen sich doch aus. Das ist doch alles kein Hexenwerk, sonst hätte die deutsche Regierung dem Pariser Abkommen nicht zugestimmt.
>


Du meinst, die Politik hat alleine aus Gründen der Machbarkeit (!) einen (nur) selbstverpflichtenden Abkommen zugestimmt? Aha. Auch eine Ansicht.


>Nicht nur das. Die Regierung lügt dem Bürger ja weiter kackfrech im TV ins Gesicht. Heute wieder Röttgen auf die Frage wie das mit der Co2 Steuer funktionieren soll. Vor wenigen Wochen war Maja Goepel bei Anne Will die erklärt hat wie eine Co2 Steuer sozial verträglich funktioniert.

Hat sie nicht, das nur mal am Rande. Eine Steuer zu nehmen, nur um sie auf der anderen Seite wieder zu 100% auszuzahlen ist sinnfrei.

Erinnerte in der Argumentation an Herrn Trittin, "der Strom von morgen aus grüner Erzeugung kostet nur eine Eiskugel im Monat mehr!" Wo das hinführt(e), wissen wir ja.

Da kann man auch sagen, das Besserverdienende einen extra Beitrag bei der Steuern zum besseren Kllma leisten sollen, weil deren CO2-Footprint im Regelfall deutlich größer ist, als von sozial schwachen Teilen der Bevölkerung.  Das wollen aber komischerweise genau die Grünen nicht, warum nur? Die CDU ist da übrigens keinen Deut besser.


>Sie berät die Regierung in diesen Fragen und hat ihre Arbeit natprlich auch vorgelegt. Herr Röttgen und die CDU weiß natürlich dank einer Expertin wie es geht. Sie machen es aber aus einem Grund nicht: Es sind Steuern, und Steuern kommt beim Wähler nicht gut an.


Korrekt. Oben schon angeführt: Mitnahme und so.

>Also wollen sie es mit einer versteckten Steuer probieren was aber nur EU weit geht und Jahre bis zur Umsetzung dauert. Harald Lesch berät ja auch die Politik, in diesem Fall die CSU. Und da prallt jeder Vorschlag an Andi Scheuer ab wie eine Kugel vom Terminator.
>


Weil es eben eine Sache ist, Dinge zu fordern, aber eine andere, sie umzusetzen. Ganz einfach. Und damit will ich weder die CSU noch Scheuer in Schutz nehmen.

Da, wo die Grünen mitregieren (Hessen, Baden-Württemberg und Co) sind sie hinsichtlich der Klimaziele (lokal) deutlich zurückhaltender. Kann man ganz prima beobachten, wenn man einen Sinn fürs Detail hat. Und genau das würde auch in der Bundesregierung passieren. Das hat man schon in den Jamaika-Verhandlungen gesehen. Da lagen seitens der Grünen ganz andere (niedrige) Klimaziele auf dem Tisch. Warum nur?

>Dahin gehen wirkt Deine Aussage dann natürlich genauso herrlich naiv wie die Aussagen der "Wetterexperten" die dann einem Klimaforscher mit über 30 Jahre Berufserfahrung erzählen wollen wie die ihren Job machen sollen.
>
>Fakt ist doch es muss was getan werden, Experten liefern Lösungen.


Nein. Eine Lösung ist nicht gleich die Lösung eines Teilaspektes eines Problems.

>Wenn Du oder Politiker sagen "dazu gehört mehr" wäre es vorteilhaft alternative Lösungen zu bieten.

Wieso ich? Der Herr Professor muss es, wenn er eine Umsetzung zu 100% fordert. Ansonsten kann er das Problem benennen und an der Lösung mitarbeiten.

> Aber da kommt ja herzlich wenig von der Politik.

DAS stimmt. Von allen Parteien übrigens.

>Also bleibt nur der Ansatz der "Profis" oder nur kleine Sachen zu machen die kaum was bringen und wie die FDP auf ein "innovatives" Wunder zu hoffen. So geht aber keine gute Politik.
>


Dann sag doch mal deinen Lösungsansatz.

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>Gesendet mit M! v.2.7.0


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname