| Re:Was wäre notwendig und ist das realistisch machbar? |  |
>Das ist kein Fall von es reicht oder es reicht nicht. Es wäre zwar wünschenswert die globale Erwärmung unter 1,5 Grad zu halten aber selbst wenn wir das nicht schaffen sind 2 Grad besser als 3 Grad und 3 Grad besser als 4.
Das sind keine willkürlich gewählten Zahlen nach dem Motto "weniger ist besser, aber höher kommen wir auch klar". Ab 1,5 Grad entstehen globale Ereignisse welche selbst beim schlagartiger Nullemission (was nie passiert) für Jahrhunderte nicht mehr umkehrbar ist. Wichtige Schlüsselereignisse ist das auftauen der bislang ganzjährig gefrorenen Böden (Permafrost) der Taiga und Tundra in denen absolut irrsinnige Mengen Methan gebunden sind.
[https://www.youtube.com/watch?v=FCoo8MA4eI8]
Wenn das entweicht (und noch mehr erzeugt wird wenn der biomasshaltige Boden weiter verrottet) gibt es einen Rückkopplungseffekt der, wenn er einmal gestartet, nicht mehr von Menschen zu stoppen ist. Ähnlich dauerhafte Effekte können das schmelzen der Polkappen haben (Meeresspiegel steigt, Strömungen ändern sich, ganze Ökosysteme kollabieren) und bei 2 Grad haben wir dann auch unbewohnbare (weil dauerhaft über 60 Grad im Sommer) Gebiete auf der Erde aus denen dann die Menschen flüchten werden (da reichen schon 2-3 ausgefallene Ernten oder Verlust von Grundwasser).
Bereits jetzt haben wir ja bei den aktuellen +1°C merkliche Effekte welche kleine Inselstaaten direkt betreffen und bereits jetzt zu Massensterben von diversen Tierarten (Lurche, Insekten, Korallen etc.) führen. Bis 1,5°C kann man den größten Teil dieser Effekte noch umkehren oder kompensieren. Wenn einmal die "Selbstläufer" losgehen ist das wie eine Lawine welche man nicht mehr zurück an den Berg kleben kann wenn sie einmal rutscht.
[https://www.nationalgeographic.com/environment/2018/08/news-arctic-permafrost-may-thaw-faster-than-expected/]
[https://www.nytimes.com/interactive/2018/10/07/climate/ipcc-report-half-degree.html]