Thema:
Re:gibt es überhaupt Gegner von Umweltschutz? flat
Autor: mj
Datum:31.05.19 10:41
Antwort auf:Re:gibt es überhaupt Gegner von Umweltschutz? von dixip

>>Also ich kenne kein einziges positives Szenario, aber vielleicht kannst du mir da weiterhelfen.
>
>Ein globales positives Szenario kenn ich auch nicht. Ich hab aber halt auch Prognosen gelesen, in denen Europa nicht wirklich stark von den lokalen Klimaveränderungen (!) betroffen sein wird und andere Regionen wie Teile Sibiriens oder Kanadas durch die Klimaveränderung landwirtschaftlich nutzbar sein werden.


Dass es kurz- und evtl. mittelfristig auch "Gewinner" aufgrund der Klimaveränderung geben wird ist mir auch bekannt. Wenn ich mich richtig erinnere gehört Deutschland dazu. Über diesen Zeitraum mache ich mir für Deutschland isoliert betrachtet keine so großen Sorgen. Wir sind erfindungsreich, wirtschaftsstark und haben eine gute Startposition.
Der Zyniker in mir denkt sich sogar "Cool, wenn ich in ca. 10 Jahren in Ruhestand gehe haben wir vielleicht langsam Palmen an der Nordsee, da brauche ich als Bremer dann nicht so weit zu reisen um das Meer zu genießen".

>Jetzt sag Du mir, warum wir bald alle in der Scheiße sitzen und was das bedeutet?

Neben den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels sind es die hinsichtlich der weltpoltitischen Auswirkungen. Man geht davon aus, dass die am Stärksten betroffenen Menschen nicht einfach dort sitzen bleiben und die negativen Folgen aushalten sondern dass es zu Massenflucht und Verteilungskriegen kommt.Das wiederum würde am Ende auch Deutschland negativ betreffen.
Innenpolitisch wäre eine negative Entwicklung dass man irgendwann zu der Erkenntnis kommt sehr kurzfristig handeln zu müssen und beginnt eine Art "Ökototalstaat" aufzubauen. Das könnte man vermeiden indem man frühzeitig beginnt die Weichen zu stellen.

>Und wann wird das passieren? In 50 Jahren, in 100 Jahren, am 31.12.2073?
>Also, eben, das weiß man nicht.


Na es gibt da ja schon Modelle, welche Auswirkungen die auf wen im Detail haben natürlich nicht. Aber egal wie, schön sind sie alle nicht. Der Optimist in mir sagt: Bisher hat die Menschheit noch jede Katastrophe irgendwie abgewendet oder überstanden, die Frage ist halt zu welchem Preis.
Der Teufel in mir sagt "Bis die Katastrophe volle Wirkung zeigt bin ich vermutlich eh tot und vermutlich wird auch meine Tochter dann schon ihr Leben weitestgehend gelebt haben, also lasst mich in Ruhe mein gutes Leben weiterleben".
Ist halt im Hinblick auf das Überleben weiterer Nachkommen nicht unbedingt die optimale Lösung.

>>Ich fände es jedenfalls ganz gut wenn man ein "sieht nicht so rosig aus" vermeiden könnte.
>
>Okay, etwas blumig, sorry. Es muss halt noch etwas zwischen "wir werden alle sterben" und "wird schon nicht so schlimm" geben. Wie token geschrieben hat, rein motivationstechnisch ist das Ganze schon schwer zu fassen.


Da bin ich bei dir. Mir geht es darum dass man schon längst hätte beginnen sollen damit es eher in Richtung "wird schon nicht so schlimm werden" geht.


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