Thema:
Re:Gegner von Umweltschutz dürfte es wohl kaum geben flat
Autor: mj
Datum:30.05.19 15:33
Antwort auf:Re:Gegner von Umweltschutz dürfte es wohl kaum geben von Lord Chaos

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>>>>>Ja, und dummerweise nützt es dir nichts, wenn du drastische Maßnahmen "für das Klima" triffst und dafür morgen die halbe Welt brennt.
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>>>>Was denkst du eigentlich, was „brennt“, wenn das Klima tatsächlich über den Jordan geht?
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>>>Die ganze Welt?
>>>Ajo, was soll man dazu noch sagen :(
>>>Ich bin ja auch für positive Attitüde und Aufbruchstimmung, aber dazu muss man das Thema eben auch als DAS Thema priorisieren und Impulse setzen die zu Taten schreiten lassen, und nicht weiter in Phrasen labern. Hinweise auf Kosten kann man bringen, aber die Nummer gibt es nicht ohne Umwälzungen. Es gibt auf der anderen Seite keinen Verhandlungspartner für einen best deal sondern Zahlen die erreicht werden müssen. Müssen. Denn wenn nicht, ist der Preis den man zahlt ungleich höher, nicht nur humanitär sondern auch wirtschaftlich. Das macht es ja so unverständlich. Und vor allem, als das Kapital bedroht war, war man zu solch beispiellosen Maßnahmen bereit. Wenn die Welt wie wir sie kennen auf dem Spiel steht, spielt man lieber Poker, obwohl das Gegenüber mit offenen Karten spielt und man klar sieht, man hat kein Blatt. Man wird zahlen müssen, alles was man jetzt noch in diesen Topf nachlegt wird man verlieren wenn man das nicht akzeptiert.
>>>Es ist komplett irre wie unsere Gesellschaft damit umgeht. Batshit crazy.
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>>Sorry, aber ich bin diese ewig selben Plattituden: "wir müssen unbedingt jetzt was tun!!!" auch total leid! Wer extreme Forderungen stellt, muss sich auch Fragen gefallen lassen. Für mich ist es nun einmal so, dass die Menschheit bzw. Deutschland nichts gewinnt, wenn wir hier von heute auf morgen alles auf den Kopf stellen und dafür politisch wieder in die 30 Jahre zurückkehren. Ich sehe jedenfalls nicht, inwiefern mich die Aussicht auf weniger Klimaerwärmung positiv stimmen soll, wenn ich stattdessen Angst vor MAssenarbeitslosigkeit, Hunger und Krieg haben muss. Vielleicht bin ich ja wirklich auch schon zu alt, wer weiß, aber ohne klares, verständliches und durchdachtes Konzept wird mich niemand dazu kriegen, diesen radikalen, aber sehr nebulösen und undurchdachten Forderungen uneingeschränkt zuzustimmen.
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>Die Wissenschaft hat einen ziemlichen Katalog aufgestellt, was man machen müsste, dummerweise halten sich die meisten Regierungen einen Scheiss dran - weniger, weil sie befürchten, dass die Leute sonst alle am Hungertuch nagen würden und es zu Aufständen kommen könnte, sondern vielmehr als ganz einfachen wirtschaftlichen Interessen gepaart mit einer gewaltigen Kurzsichtigkeit - die ich im Übrigen auch Dir attestiere, denn es ist schon ein wenig zum Kopfschütteln, wie du immer von irgendwelchen Folgen sprichst, die passieren könnten, wenn man sich etwas zusammenreißt, dagegen wohl vollkommen ausblendest, was in jedem Fall passieren WIRD, wenn der Klimawandel nicht mehr rückgängig zu machen ist.


Genau diesen Teil verstehe ich auch nicht. Soweit mir bekannt sind die möglichen negativen Folgen des Klimawanedels ganz gut prognostiziert. Wenn ich das jetzt mit den negativen Folgen der Umsetzung möglicher Maßnahmen abwäge liegt das Ergebnis doch auf der Hand.
Der wesentliche Unterschied ist aus meiner Sicht, dass in Abwägung zwischen jetzt etwas tun und nichts tun darin liegt, dass die wirklich gravierenden negativen Auswirkungen des Nichtstun für viele Menschen vermutlich außerhalb ihrer Lebenszeit liegen.

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>Und mit „extrem“ haben diese Forderungen nichts zu tun, vielmehr mit Umgewöhnung und Umdenken.


Na ja, wie stark die Wirkung ist ist sicherlich sehr von der persönlichen Lebenssituation abhängig. Mich persönlich (in einer Großstadt lebend und arbeitend alles relevante in kurzer Zeit per Fahrrad oder ÖPNV zu erreichen) wäre es gar keine Problem wenn PKW ab morgen abgeschafft würden (überspitztes Beispiel). Ich habe seit einigen Jahren eh keinen mehr, nutze auch kein Carsharing oder so.
Dass das viele andere ganz anders betreffen würde und diese das durchaus als extrem empfinden ist für mich schon sehr nachvollziehbar.


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