Thema:
Re:Gegner von Umweltschutz dürfte es wohl kaum geben flat
Autor: token
Datum:30.05.19 15:22
Antwort auf:Re:Gegner von Umweltschutz dürfte es wohl kaum geben von AlterZockherr

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>>>>Ja, und dummerweise nützt es dir nichts, wenn du drastische Maßnahmen "für das Klima" triffst und dafür morgen die halbe Welt brennt.
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>>>Was denkst du eigentlich, was „brennt“, wenn das Klima tatsächlich über den Jordan geht?
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>>Die ganze Welt?
>>Ajo, was soll man dazu noch sagen :(
>>Ich bin ja auch für positive Attitüde und Aufbruchstimmung, aber dazu muss man das Thema eben auch als DAS Thema priorisieren und Impulse setzen die zu Taten schreiten lassen, und nicht weiter in Phrasen labern. Hinweise auf Kosten kann man bringen, aber die Nummer gibt es nicht ohne Umwälzungen. Es gibt auf der anderen Seite keinen Verhandlungspartner für einen best deal sondern Zahlen die erreicht werden müssen. Müssen. Denn wenn nicht, ist der Preis den man zahlt ungleich höher, nicht nur humanitär sondern auch wirtschaftlich. Das macht es ja so unverständlich. Und vor allem, als das Kapital bedroht war, war man zu solch beispiellosen Maßnahmen bereit. Wenn die Welt wie wir sie kennen auf dem Spiel steht, spielt man lieber Poker, obwohl das Gegenüber mit offenen Karten spielt und man klar sieht, man hat kein Blatt. Man wird zahlen müssen, alles was man jetzt noch in diesen Topf nachlegt wird man verlieren wenn man das nicht akzeptiert.
>>Es ist komplett irre wie unsere Gesellschaft damit umgeht. Batshit crazy.
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>Sorry, aber ich bin diese ewig selben Plattituden: "wir müssen unbedingt jetzt was tun!!!" auch total leid! Wer extreme Forderungen stellt, muss sich auch Fragen gefallen lassen. Für mich ist es nun einmal so, dass die Menschheit bzw. Deutschland nichts gewinnt, wenn wir hier von heute auf morgen alles auf den Kopf stellen und dafür politisch wieder in die 30 Jahre zurückkehren. Ich sehe jedenfalls nicht, inwiefern mich die Aussicht auf weniger Klimaerwärmung positiv stimmen soll, wenn ich stattdessen Angst vor MAssenarbeitslosigkeit, Hunger und Krieg haben muss.


Wie schon gesagt sind die echten Katastrophenszenarien diejenigen die kommen wenn man die Ziele verfehlt. Alles was wir aktuell vermeiden ist nur aufgeschoben, und nicht aufgehoben. Allerdings so aufgeschoben dass die dann folgenden Konsequenzen aktuelle Einschnitte wie einen Kindergeburtstag ausschauen lassen.

Der aktuelle Kurs ist aus keiner Perspektive sinnhaft. Er ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Er wird nur aus der Wirtschaft gefördert weil die wenigen Nutznießer die Kosten die sie erzeugen nicht selbst tragen sondern auf die Gesellschaft abwälzen. Das ist dann auch das eigentlich bizarre, wir versuchen Kosten zu vermeiden und finanzieren die Entstehung dieser Kosten. Aus der Perspektive der Gesellschaft findet hier eigentlich ein Betrug statt, und wir verteidigen diesen Betrug an uns selbst.

Diejenigen die jetzt noch die letzten Früchte auspressen werden die Kapitalmacht nutzen um sich individuell vor den Konsequenzen zu schützen. Die Bevölkerung wird nicht an diesem Schutz partizipieren, die ärmsten werden den höchsten Preis dafür zu zahlen hanen. Es ist geradezu pervers gerade diese anzuführen um diesen Streich zu rechtfertigen.
Gute Karten hat die ältere Generation, diese kann noch alles mitnehmen und darauf hoffen den harten Clusterfuck nicht mehr zu erleben.

>Vielleicht bin ich ja wirklich auch schon zu alt, wer weiß, aber ohne klares, verständliches und durchdachtes Konzept wird mich niemand dazu kriegen, diesen radikalen, aber sehr nebulösen und undurchdachten Forderungen uneingeschränkt zuzustimmen.

Es gibt keine nebulösen Forderungen, die Handlungskataloge die von Wissenschaftlern empfohlen und gefordert werden sind da, aber sie werden eben diffamiert.
Das ist alles da. Und ja, es ist viel und komplex und erzeugt viele Konflikte.

Aber, wenn es darum geht dass eine Zahl X erreicht werden muss und dieser Anteil sich irgendwie verteilen muss auf die Schultern die diesen tragen, dann kann man über die Verteilung streiten, aber die Zahl X bleibt dabei die Zahl X. Der ist das alles egal, die muss erreicht werden.
Das Klimaabkommen IST der Kompromiss. Das steht. Es kann keinen Kompromiss zu einem Kompromiss geben.

Man muss an allen Fronten ran, Energie, Industrie, Nahrungsmittelproduktion, individuelles Verhalten, man kann überall verdammt viel leisten, und genau das geht man ja auch an. Nur nicht mit der nötigen Konsequenz. Und genau das ist ein Luxus den wir uns nicht mehr leisten können. Wenn ein Auto auf die Wand zurast dann ist es nicht ausschlaggebend dass man langsamer wird, sondern dass man nicht gegen die Wand knallt.


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