Thema:
Re:Gegner von Umweltschutz dürfte es wohl kaum geben flat
Autor: token
Datum:30.05.19 12:32
Antwort auf:Re:Gegner von Umweltschutz dürfte es wohl kaum geben von Telemesse

>>Als nicht verhandelbar wird das bezeichnet, was sich als logische Konsequenz des aktuellen Kurses ergibt.
>>Zitat Lesch: Die Umwelt verhandelt nicht, sie fällt Urteile.
>>Wissenschaftler positionieren sich auch verstärkt in der Öffentlichkeitsarbeit und deklarieren die Notwendigkeit DEUTLICH zwingenderer Maßnahmen.
>>Es gibt einen Katalog von Ansatzpunkten, aus der aktuellen Politik heraus begegnet man dem jedoch mit Phrasen:
>>Wir wollen Umweltschutz, wir bevorzugen jedoch innovative Lösungen.
>>Diese Lösungen sind undefiniert, heiße Luft, man sagt einfach, ja, muss man machen, aber anders, und ignoriert somit die validen Ankerpunkte. Nicht, weil man einen besseren Plan hat, sondern weil einem die Konsequenzen des wissenschaftlichen Plans nicht schmecken. Ohne dabei eine Alternative zu haben. Und ohne Zeit eine zu entwickeln. Das ist Russisch Roulette. Und das was man an Konsequenzen vermeiden möchte, das ist der Treppenwitz, kommt genau durch diese Starre eh zu Stande, nur halt noch schlimmer.
>
>Was sind denn die Lösungen, die sich ohne weiteres umsetzen lassen?
>

Ohne Weiteres?
KEINE!
Das ist doch der punkt, es braucht konsequente Maßnahmen, und nicht nur an einer Front sondern an allen Fronten.

>Fakt ist doch:
>1. Atomausstieg verschlechtert unsere Klimabillanz.
>2. Kohleausstieg birgt versorgungstechnische und soziale Problematiken.
>3. Ein brauchbarer Massenenergiespeicher zur Zwischenlagerung von Strom ist nicht in Sicht.
>

Entsprechend müsste massiv investiert werden in die Gebiete Energieerzeugung und eben auch in Stromspeicher, und wenn Verbrauch zu hoch, eben auch an den Konsum von Energie gehen und diesen verteuern.
Es gibt halt nur diese Menge die wir noch verpulvern können, und die schmilzt rapide, da kannste dich auf den Kopf stellen, so ist es halt.
Also einerseits wirklich massiv investieren (was nicht passiert), und andererseits die längst überfällige Selbstregulierung über einen entsprechenden Rahmen anstoßen (etwa CO2-Steuer), was auch nicht passiert.
Wie so vieles andere was auch nicht passiert.

>D.h. die Thematiken bezahlbare Energie für Haushalt und Industrie, Versorgungssicherheit, Abhöngigkeit von Stromimporten, Finanzierung der Energiewende und eine sozialverträglich Umsetzung von Strukturwandeln sind sehr vielschichtig und komplex. Da ist es imo ebenso unlauter so zu tun als es ob es da ganz simple Lösungen gäbe und alles gut würde wenn man nur sein Kreuzchen an der richtigen Stelle macht und sich ein Elektroauto kauft.

Alter, wer tut denn so als ob es simple Lösungen gäbe. Die gibt es verdammt nochmal nicht, das ist ein Mammutprojekt. Was man sagt ist nicht, es ist einfach, was man sagt ist, die Zahlen sind da, die Fakten auf dem Tisch, soll das Klima nicht kippen und die Menschheit in ein beispielloses Jahrtausende anwährendes Katastrophenszenario schlittern, dann muss man alles tun was dafür nötig ist. Diese Spielräume die man aktuell ausreizen möchte, die sind nicht da.

>Ich habe bis heute noch von keiner Partei irgendeinen Plan gesehen, der die obigen Themen auch nur annähernd und realistisch beantworten würde.

Du suchst keine Antwort, die Antworten gibt die Wissenschaft. Du suchst nach einer Lösung die für dich akzeptabel klingt. Und das ist ja dieser Frevel der viele junge Leute so erschüttert, diese Ignoranz darüber dass man schon längst in der Crunchtime ist und den hart deklarierten Mindestzielen meilenweit hinterherhinkt, und jede Minute die man diesen Berg ohne die notwendige Ernsthaftigkeit vor sich herschiebt, führt dazu dass die Problematik die du oben skizzierst, immer schwieriger wird. Denn alles was man heut versäumt muss man morgen dennoch leisten, das Klima ist nicht die EU die man dann um Aufschub bitten kann, weil man sein Affentheater nicht im Griff hat.


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