Thema:
Re:Weil man nicht schuld sein will und sich nicht ändern flat
Autor: Telemesse
Datum:30.05.19 12:15
Antwort auf:Weil man nicht schuld sein will und sich nicht ändern von Fritz Schober

>1. Viele Menschen sind mit der Art wie sie ihr Leben leben (Flugreisen, viel Fleisch essen, Plastik nach gutdünken verbrauchen, sich nur minimalst um Energie sparen (und wenn nur aus reinen Kostengründen) kümmern, viel Auto fahren, ex-und-hopp Produkte nutzen etc. etc.) sehr zufrieden und haben schlicht keinen Bock sich wegen irgendwelcher Vorschriften oder Warnungen zu verändern. Wer sehr geringes Einkommen hat, wird auch zu Recht sagen: Ich habe kein Geld für Bio und ich brauche mein Auto für den Job und ich arbeite so hart, ich will einfach einen Tapetenwechsel und will daher günstig in den Urlaub fliegen können.
>
>Öko ist synonym mit unbequem, nicht so lecker und mehr Aufwand und man muss seine Handlungen reflektieren. Gar keinen Bock drauf. Also wartet man bis man ein Gegenargument hört, sei es noch so fadenscheinig, welches erlaubt genauso weiterzumachen wie vorher - vielleicht sogar dieses Verhalten auszuweiten.
>
>2. Die ältere Generation hat dann noch ein zweites Problem. Der Klimawandel ist eine Sache welche ja offenkundig durch Entscheidungen in ihrer Generation (der der ihrer Väter) primär erzeugt wurde. Das heißt die junge Generation kritisiert die alte Generation, sagt Ihnen dass sie kurzsichtige und egoistische oder schlicht falsche Entscheidungen trafen.
>
>Die meisten Menschen möchten nicht aktuell und schon gar nicht für ihren Lebensweg und ihre Lebensentscheidungen kritisiert werden. Also sagt man, dass die jungen Leute eh keine Ahnung haben und alles nicht so schlimm, ja sogar gut ist und man lieber dankbar sein soll für all den tollen Wohlstand den die großartige Eltern und Großelterngeneration erzeugt hat. Respekt und Dankbarkeit bitte und kein Gemecker!
>
>Das sind glaube die beiden Hauptgründe wieso Umweltschutz bekämpft wird. Man sollte daher in meinen Augen auch nicht die moralische und die Angstkeule schwingen sondern eher mit dem aus Kalifornien stammenden "green is green" Argument kommen. Mit anderen Worten, mit Umweltschutz kann man verdammt reich werden - eine win-win Situation. Alles sauberer machen, dabei Geld verdienen und sich an frischer Luft und sauberen Wasser und glücklicheren Tieren erfreuen. Umweltschutz muss cool sein und Spaß machen und nicht eine lästige Pflicht und mit einem ständigen Schuldgefühl rumlaufen, das erzeugt nur Gegenbewegungen.
>

Guter Punkt. Sehe ich genauso.

>Und natürlich kämpft die Industrie welche mit fossiler Energie ihr Geld verdient aus reinen Überlebensgründen gegen die grüne Konkurrenz. Aber das sind ja nicht die Massen sondern eine reiche Lobby.


< antworten >