Thema:
Re:#AEWDON - cool! (Spoiler) flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:28.05.19 22:06
Antwort auf:Re:#AEWDON - cool! (Spoiler) von HomiSite

>Bei den Frauen war einiges nicht so ganz sauber, schien mir, oder wurde nicht so gut verkauft. Und die starken Frauen haben irgendwie die meiste Zeit nix gemacht (Awesome Kong - groß als Überraschung reingebracht und dann eigentlich nur platt außerhalb des Rings).

Hat nen geilen Tower of Doom gemacht! Sollte dem Kampf mehr legitness verleihen, indem man ne Legende mit dabei hat. War voll okay. Von den drei AEW-Frauen, die geshowcased werden sollten, gefiel mir keine so richtig. Gerade deren Non-Union Mexican Equivalent zu Bailey fand ich irgendwie weird. Die Librarian-Nummer finden wohl auch nur die Young Bucks lustig. Eh. Nicht so schlimm in Anbetracht von allem anderen.

>Und der Main Act Jericho vs. Omega war auch cool, aber ich hatte mir artistisch etwas mehr erwartet, zumal Kenny Omega mir irgendwie als das Nonplusultra rüberkam. Aber in den Post-Show-Interviews (wirkte sehr improvisiert mit schlechtem Ton etc.) hatte Cody oder Jericho auch erzählt, dass die drei Main Events eben auch dramaturgisch anders sein sollten. Dean Ambrose, äh, Moxley fand ich cool, denn den mochte ich in der WWE auch ziemlich gerne. Jetzt rätseln ja auch schon einige, wer von den großen Namen die Hosen anhaben wird. Dass Omega erstmal zurechtgestutzt wurde, ist wohl erstmal Taktik.

Da ist was dran. Ich finde es gut, dass sie die Company Guys nicht alle haben gewinnen lassen beim ersten Event. Kenny Omega profitiert zudem IMMER von der Underdog-Rolle (Naja, wer nicht) und hatte schon bei NJPW Storylines, wo er sich klassisch in HHH-Rhetorik "seinen Weg zum Gipfel mit Kratzen und Beißen erklimmen" musste. Also erstmal logisch, dass sie das größte Babyface der Firma den Titel holen lassen und dann irgendwann Kenny wieder ins Spiel kommt, der ja oft changiert zwischen Face und Heel und generell gern länger gehende Feuds und Storylines bespielt. Ich würde mit einem nachhaltigen Griff nach dem Titel von Omega frühestens Ende des Jahres rechnen. Und was er auch kann ist, sich richtig brachial vermöbeln zu lassen. Sein Selling ist absolut top, auf Shawn-Michaels-Level. Als ich das Match das erste mal geguckt hab war ich total müde, beim zweiten mal hat es mich auch nicht gepackt. Es war auch mindestens ein recht auffälliger Botch drin, als Omega und Jericho den One Winged Angel reversal zwei mal machen mussten. Omega hat sich mitten im Kampf übrigens die Nase gebrochen, das war bestimmt auch nicht lustig. Die Six-and-a-half-Star-Meltzer-Matches werden noch kommen. Was mich am meisten interessiert bez. Kenny ist, wie es mit ihm und Ibushi weitergeht. Er soll ja bei der PK danach in Tränen ausgebrochen sein, als er ihn erwähnte und dass er ihn absichtlich nicht wegen AEW gefragt hatte weil er ihm seinen Traum von der IWGP (?) Championship nicht versauen wollte. Da kommt noch was. Nicht bald. Aber irgendwann. Nächstes Jahr. Übernächstes Jahr. Wir haben Zeit.

>Wie die AEW eigentlich auch Storytelling machen?

Wie "auch"? Macht die WWE Storytelling? Kleiner Spaß! Natürlich. Es gibt auch Autoren und alles. Allerdings sollen explizit die Promos nicht geskriptet werden. Huge, if true. Man sah ja schon bei DON wie geil die LEute abgehen können, wenn man sie lässt, Stichwort MJF. Die ganzen Interviews, die die AEW-Roster-Leute im Rahmen von Starrcast mit verschiedenen Youtubern gemacht haben und das Wochenende hinweg released wurden sind auch ganz unterhaltsam und aufschlußreich (Ich würde fast so weit gehen und sagen, das MJF-Interview mit Chris Van Vliet war wie eine Mini-Folge Curb Your Enthusiasm oder zumindest nahe dran). Ich hab Hemmungen, Being The Elite zu empfehlen, was ich einerseits sehr mag, aber andererseits unterirdisch produziert ist, vor allem in Hinblick auf Audio wirklich ganz ganz schlimm.

>Es wurde ja nur paarmal eingespielt, dass Wrestler X den Wrestler Y irgendwo im Vorweg angriff, also gibt's nun Revanche. Das schien es mir gewesen zu sein.

Das ist halt der Kompromiss, wenn man das ohne Kontext anguckt. Wäre bei der WWE genauso. Wichtig ist da nur, dass man diese Basics eben kommuniziert bekommt. Wrestling ist ja wirklich nicht super kompliziert. Viele Backstories erschließen sich nur über Being The Elite und die Vignetten auf dem Nightmare Family Channel. Wie Brandi Rhodes bspw. die Frauenwrestler manipuliert hat, der ganze Mindfuck mit Michael Nakazawa, Jericho-San's beschissene Art, Hangman Page's Full Gear Challenge, oder wie die Young Bucks extra nach Mexiko gefahren sind um den Lucha Bros ihren AAA-Tag-Team-Titel wegzunehmen... was wichtig war, und funktioniert hat, war dieses Wetten,dass-Prinzip, was die WWE auch gut kann wenn sie will (Siehe Mania dieses Jahr, welches wirklich hervorragend gebooked war in Anbetracht der komplett abgefuckten Länge): Ein bißchen was für jeden Geschmack.

Es gab ein Allrounder-Match mit verschiedenen Spielarten im SCU-Strong Hearts-Match, es gab zwei verschiende Formen Frauenwrestling, einmal westliches und dann dieses asiatische Frauenwrestling was einen bestimmten Namen hat auf den ich gerade nicht komme, dann gabs das Best-Friends-Dingsbumsboys-Match was ich voll okay fand aber auch nicht herausragend (Irgendwie muss man die Leute ja over kriegen), und dann eben oldschool blading 70er 80er Südstaaten Gedächtnis Wrestling, dann ein US-Mexikanisches Über-Spotfest und am Ende rustikalen japanischen Strong Style (so mehr oder weniger). Wenn einem da restlos alles megatoll gefallen würde, wäre das ja auch ungewöhnlich.

>Aber natürlich muss sich das alles erst herausbilden und Jericho hat ja auch Ringtalk gemacht.

Wie geil es allein ist, dass sich alle so bereitwillig und oft den Ficker zeigen! Hahaha

>Inszenatorisch war es wie von euch geschrieben hier und da etwas holprig. Während bei der WWE mir es manchmal aber vorkam, dass die Regie extra wegschneidet, schien hier die Kamera nicht schnell genug on spot zu sein.

Ja, war echt so. Wobei bei Money In The Bank letztens ein Kameramann eine Leiter in die Fresse bekommen hat, was aber wohl daran lag das Brock Lesnar selbst für das Production Team überraschend rauskam. Oder Borck zu dumm war die Leiter einfach stehen zu lassen.

>Die Einzüge kamen auch nicht so fett rüber, Jerichos hatte zu viel Dunkelzeit zum Umziehen und diese beiden Aufgänge zur Bühne finde ich eher suboptimal.

Bret Hart soll die Aufgänge auch verrafft haben und den falschen Ausgang genommen haben, um sich an dessen Ende aus kein Plan zwei drei Metern Höhe abzumaulen...

>Alles in allem finde ich zwar Main Shows von 4, 5 Stunden schon irgendwie zu viel, aber die knapp 4 Stunde hier gingen echt wie im Flug um.

Es soll auch keine PPVs bei AEW geben, die länger gehen als vier Stunden laut Cody Rhodes. Man wird sehen. Wenn du keine straffe Dramaturgie über den Abend hinweg bietest, sind sogar drei Stunden mein Limit, wie lange sowas meine Aufmerksamkeit hält. Bei Money In The Bank hatte ich die Lust schon vor dem sehr guten AJ-Styles-Seth-Rollins-Kampf verloren und nur noch sporadisch hingeguckt, dabei war gerade die letzte Stunde das beste (minus deren Ende).


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