Thema:
Re:Wechseln oder nicht, was würdet ihr machen? flat
Autor: Matt
Datum:23.05.19 09:32
Antwort auf:Wechseln oder nicht, was würdet ihr machen? von ID

Ich lese aus deinem Text, dass du deinen Job noch bis zur Rente ausüben kannst, deine Erfüllung wirst du darin aber auch nicht finden. Nun strebst du nach Veränderung. Der Grund scheint, dass dich deine jetzigen Aufgaben nicht ausfüllen oder fordern. Die Frage ist nun lediglich, was wäre für dich schlimmer? Weiter so, ohne Veränderung? Oder wechseln und das Risiko zu scheitern?

Du musst dir darüber bewusst sein, dass auch der neue Job nicht dein Traumjob zu sein scheint. Er bietet dir lediglich die Möglichkeit vermeintlich Risikofrei was neues zu beginnen. Da täuschst du dich eventuell. Das Risiko zu scheitern oder die falsche Stelle anzutreten, besteht auch bei einem
Wechsel innerhalb des Unternehmens. Und meine Erfahrung ist, dass mehr Menschen bei internen Veränderungen scheitern, als wenn sie komplett wechseln. Das liegt aber auch daran, dass viele interne Wechsel nicht aus fachlichen Gründen erfolgen, sondern aus persönlichen Gründen. Leute werden weggelobt oder sind unzufrieden und versuchen innerhalb des Unternehmens zu wechseln.

Die Unbekannte für mich ist dein aktueller Chef. Der scheint aber keine Rolle zu spielen, wenn ich das richtig verstehe. Weder erwähnst du, dass er den Wechsel
unterstützt, noch dass er sich um deinen Verbleib in der Abteilung bemüht.

Meine Empfehlung lautet daher, den Wechsel zu wagen. Er wird dich selbstbewusster machen und bietet die von dir gewünschte Sicherheit, nicht vollkommen in die Ungewissheit aufzubrechen. Dazu die Entwicklungsmöglichkeiten, welche dich, wenn ich das richtig verstanden habe, auch für andere Arbeitgeber wieder interessanter machen. Das scheint zu passen.

Du solltest dich aber dennoch mal bei anderen Arbeitgebern bewerben. Einfach um mal zu erfahren, was der Arbeitsmarkt von dir hält. Vielleicht bist du ja überhaupt nicht der Fachidiot, für welchen du dich hältst? Wenn du für den gleichen Job irgendwo anders mehr Geld bekommen würdest, oder im Zuge des Arbeitgeberwechsels eine Position nach oben rutschen könntest, wärst du dann zufriedener? Ist ja nicht schlimm, wenn man 40 Jahre das selbe tut, wenn man dafür Anerkennung erfährt.


< antworten >