Thema:
Re:Das Problem ist doch aber ein anderes flat
Autor: Telemesse
Datum:23.05.19 08:52
Antwort auf:Re:Das Problem ist doch aber ein anderes von Steppenwolf

>>>>Meist wohnt man ja nicht direkt neben dem Bahnhof oder Bushaltestelle und auch das Ziel ist meist nicht direkt an einer Haltestation. D.h. der ÖPVN deckt oft eben nur einen Teil der benötigten Strecke ab und der Rest ist dann mal mehr oder wenig aufwendig zu bewältigen. Wenn man dann noch etwas transportieren möchte, und sei es nur ein Einkauf, muss man schon sehr idealistisch sein um das Auto stehen zu lassen.
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>>>Warum wird eigentlich nie direkt zugegeben, dass man einfach nur zu faul ist bzw kein Bock drauf hat? Geht mir bei der Zubereitung von rein veganen Mahlzeiten genauso und habe kein Problem damit, dass offen zu kommunizieren.
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>>>Es wird die Schuld IMMER nur bei den jeweiligen Anbietern bzw den Staat gesucht.
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>>Imo geht es doch gar nicht um Schuld. Wenn du nicht in einer Großstadt wohnst sondern eben in einer Kleinstadt auf dem Dorf oder in einem Stadtteil bedeutet das eigene Auto einfach Unabhängigkeit, Bequemlichkeit und individuelle Freiheit. Also nicht der vielleicht schlechte Nahverkehr ist Schuld sondern eher die Vorteile des eigenen Autos sind schuld, wenn man denn überhaupt von Schuld sprechen will. Ins eigene Auto steige ich vor der Tür ein und steige erst da aus wo ich hin will. Dabei habe ich meine Ruhe, muss nicht hoffen einen Sitzplatz zu bekommen, kann die Musik hören die mir gefällt, stelle meine persönliche Wohlfühltemperatur ein und kann kommen und gehen wann ich will und hinfahren wohin ich möchte. Ganz egal ob ich muss oder einfach nur möchte. Keine Fahrplan schreibt mir irgend etwas vor.
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>Deine Ausführungen bringen das Dilemma doch gut auf den Punkt. Es wird nur mit Verboten gehen, immer wenn man dem Mensch die Wahl lässt, wird er sich für seine „Wohlfühltemperatur“ entscheiden. Aus deinem Text tropft die „Was kümmert mich der Rest“ Attitüde aus jeder Zeile. Ich wohne ausserhalb der Stadt, fahre jeden einzelnen Tag mit dem Fahrrad, höre Musik über Kopfhörer während der Fahrt, fahre damit auch wohin ich möchte, einen Fahrplan gibt es auch nicht. Das was Du beschreibst IST pure Faulheit, also darfst Du es wenigstens so benennen und Dir nicht selber in die Tasche lügen. ;)


Die meisten Fahrten die ich mache sind aber keine Vergnügungsfahrten sondern Zweckfahrten, die sich mit dem Fahrrad nicht erledigen lassen. Wo willst du denn deine Verbote ansetzen? Wer soll entscheiden welche Fahrt moralisch vertretbar ist und welche nicht? Das wird ausserhalb der Ballungszentren nie funktionieren.
Wenn ich am Samstag meine Tochter und ihre Freundin zum Tennisturnier fahre, das 25 km entfernt ist, ist das dann ok oder nicht ok. Wenn ich zum Supermarkt möchte um einen Familieneinkauf zu tätigen oder beim Obi Erde oder Dünger für den Garten hole, wenn ich Gartenabfälle zur Deponie fahren muss, wenn ich bestellte Pakete vom Hermes Shop holen muss, wenn ich die Oma zum Arzt fahren muss und und und. Das sind alles Dinge die bei mir laufend vorkommen und nicht mit dem Fahrrad oder ÖPNV zu erledigen sind.


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