Thema:
Mit Busunternehmerin zum ÖPNV auf dem Land gesprochen flat
Autor: Doc Ower
Datum:22.05.19 10:18
Antwort auf:Umweltbewusstsein als Ersatzreligion: der Thread von thestraightedge

Gestern habe ich eine alte Freundin besucht, die mit ihrem Mann in einer "Metropolregion" von ca. 120.000 - 200.000 Einwohner (Landshut und Umgebung bis Dingolfing) ein Busunternehmen betreibt. Ich hab sie mal gefragt wie das so ist mit Angeboten für den ÖPNV im ländlichen Raum. Ich mein wenn die Busse mehr fahren würden, dann würden ja mehr Leute ein Auto stehen lassen. Das waren so ein paar Punkte:

- Die Gemeinden sind total geizig und verhandeln mit mehreren Busunternehmen um jede Buslinie, und drücken die Preise bis zur Schmerzgrenze.
- Um überhaupt kostendeckend fahren zu können, müssen die Löhne der Busfahrer so niedrig sein, dass man keine auf dem Arbeitsmarkt bekommt.
- Das Arbeitsamt bietet die Möglichkeit, Busfahrer auszubilden, doch die meisten ausgebildeten Busfahrer arbeiten dann woanders für einen guten Lohn.
- Die Bahn schnappt viele Busse weg, die man anderweitig einsetzen könnte, um Schienenersatzverkehr anzubieten oder Buslinien zu Orten, wo man die Bahngleise abgebaut hat.
- Die Wartung der Busse ist immens teuer und verlangt eigentlich noch die Einstellung von KFZ-Mechanikern, da Service und Wartung bei den Busherstellern nach dem "Aussterben" vieler unabhängiger Hersteller (Setra, Neoplan) aus Oligopolsicht unglaublich teuer ist.

Die kommen grad so über die Runden. Ist schon irgendwie hart, so wird das nichts...


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