Thema:
Re:Verkaufszahlen EV April Deutschland flat
Autor: Phil Gates
Datum:22.05.19 10:12
Antwort auf:Re:Verkaufszahlen EV April Deutschland von Telemesse

>Wenn der Porsche Taycan rauskommt werden die Model S Verkäufe einbrechen. Das größte Problem für Tesla wird/ist aber deren Ertragssituation. Die Konkurrenz wird denen die Preise um die Ohren hauen weil sie ihre e-Autos aus dem Gesamtgeschäft quersubventionieren können, Tesla hat nix anderes und ist verdammt in Kürze mal Geld zu verdienen.

Ich glaube nicht, dass die großen Hersteller die E-Autos dauerhaft so großartig quersubventionieren müssen. Klar, die Akkus werden zugekauft und sind teuer, werden aber billiger. Und ansonsten werden auch bei E-Autos an zentralen Stellen immer noch dieselben Bauteile verwendet, wie bei herkömmlichen Autos. Sitze, Achsen, Bremsen... da können die ganz andere Preise mit den Zulieferern verhandeln als Tesla, weil die Stückzahlen einfach um ein Vielfaches größer sind. Und man darf nicht vergessen, die anderen bauen seit Jahrzehnten Autos und benötigen viel weniger Erprobung für das Upscaling. Klar, der neue Golf scheint gerade massive Elektronikprobleme zu haben, aber das hat Tesla ja auch, nur liefert Tesla aus und spielt halt alle Nase lang Updates ein. Ob das so sinnvoll ist, mag jeder selbst beurteilen.

Mein Fazit: Tesla muss dringend ein Joint Venture mit einem großen Hersteller eingehen, oder sie werden geschluckt oder ganz vom Markt verschwinden. Das ist eigentlich fast der übliche Vorgang bei Pionieren. Nokia, Blackberry, Palm, Atari, Netscape, Yahoo... nur einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. Daimler und Benz als "Erfinder des Automobils" - jedenfalls in der Form, wie wir es kennen, mit schnelllaufendem Benzinmotor und so weiter - mussten 1926 fusionieren, weil beide nahezu bankrott waren, damals war Ford schon unangefochtener Weltmarktführer. Selbiges gilt für die Auto Union. Und wer kennt heute noch De Dion, außer vielleicht als Bezeichnung für eine Ausführung der Hinterachse?


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