Thema:
Re:Mein gestriger Tag als Gedicht: Papi, wann ist Vatertag? flat
Autor: Fox
Datum:13.05.19 22:09
Antwort auf:Re:Mein gestriger Tag als Gedicht: Papi, wann ist Vatertag? von Phil Gates

>>Harter Tobak. :( Und schön zugleich. Appeliert ans Wesentliche.
>>
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>Exakt.
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>>Ich kenne einen Vater in Trennung, der der beste Papa ist und vermutlich dem Kind näher steht als die Mama. Das ist toll anzusehen, trotz nur 6 von 30 Tagen im Monat mit Kontakt (organisatorisch und amtlich bedingt). Es kommt immer drauf an was man daraus macht. Ein anderer entfernt bekannter Papa hat sein Kind einfach abgeschrieben. Keine Ahnung wie das funktioniert.
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>Das funktioniert gar nicht. Für die Kinder schon Mal überhaupt nicht. Mein Vater hat sich nach der Trennung von meiner Mutter ca. 5 Jahre kaum blicken lassen. Und das lag keinesfalls an meiner Mutter. Die hat immer noch versucht, die Ehe zu retten, hat sogar noch eine Zeit lang bei ihm gearbeitet. An ihn appelliert, was mit uns zu machen. Geburtstag und Weihnachten kam er vorbei, hat dicke Geschenke gemacht, aber sonst war er weitgehend wie ein Phantom. Einmal waren wir noch zu viert im Urlaub. Da hat er meiner Mutter versprochen, dass er sich ändert. Mir ist das Herz aus der Brust gehüpft. Und dann war er zwei Jahre komplett weg. Ich habe ihm längst verziehen. Aber eine Beziehung, wie ich sie mir zu meinem Sohn wünsche, dass ich ihm zeige, wie man etwas baut oder repariert, wie man schwimmt und Rad fährt, und wenn er heranwächst und irgendwann zu einem Mann wird, dass man einfach auch mal im Sommer auf dem Balkon sitzt, bei nem Eistee oder gerne auch nem Bier, zusammen in den Sternenhimmel schaut und über das Leben, die Liebe und alles das sinniert... das hatte ich nie und werde ich nie haben. Die Vaterfigur hat mir im Leben immer gefehlt, auch wenn er nicht wirklich weg war und ist. Niemand hat die Garantie, dass eine Ehe funktioniert, und möglicherweise wird mein Sohn auch später mal ganz andere Vorstellungen vom Leben haben, als ich. Aber eines weiß ich. Papa ist da. Das habe ich ihm ins Ohr geflüstert, als er ein paar Wochen alt und unruhig war, und das werde ich ihm sagen, wenn ich meinen letzten Atemzug nehme.


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>@Fox, egal, was irgendwelche Richter, Anwälte, Amtspersonen sagen und machen, gib nicht auf. Du machst das ganz toll. Es zählt nicht, wie viel Zeit Du mit den Kindern verbringst, sondern was ihr daraus macht. Für die Kids bist Du der Superheld und wirst es immer bleiben. Alles Gute!


Dir auch. Rührend, deine eigene Geschichte...
UndDanke für die aufmunternden Worte!


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