| VW-Cheff Diess im Interview bei Deffner und Zschäpitz |  |
Gerade ein interessantes Interview von VW-Chef Diess im Podcast von Deffner und Zschäpitz gehört. Darin erzählt er nochmal von seiner Vision für VW, und warum sie den Weg so gehen, wie sie ihn gehen. Auch zu Europa, dem Verhältnis mit China und zur Sozialismus-Diskussion von Kühnert nimmt er Stellung:
Dauert ca. 30 min und lohnt sich sehr, das anzuhören:
[https://www.welt.de/podcasts/deffner-und-zschaepitz/article193053851/Deffner-Zschaepitz-Wirtschaftspodcast-VW-Chef-Diess-bekennt-Ich-hoffe-dass-Tesla-ueberlebt.html]
Einige Aussagen kurz zusammengefasst:
- Europa ist wichtiger denn je. Und auf der Welt ist neben Amerika und China auch noch Platz für ein Menschenbild, Demokratieverständnis und Marktwirtschaft europäischer Prägung
- Elektromobilität ist der Weg nach vorne, wenn man das 2-Grad-Klimaziel und die bereits festgesetzten Grenzwerte erreichen will
- VW will 2050 klimaneutral produzieren (-> hält er für extrem anspruchsvoll)
- bis 2030 will VW 40% Elektrofahrzeuge absetzen (5% in 2020, 15-20% in 2025)
- starker struktureller Wandel (-> die Hälfte der Motor/Getriebefabriken werden bis 2030 überflüssig, Wertschöpfungsketten ändern sich komplett)
- Tesla ist Pionier, der VW auch treibt, hat aber aus seiner Sicht keinen uneinholbaren Vorsprung (-> VW hat Vorteil beim Skalieren der Produktion, und den wollen sie nutzen). VW wird gewinnen :)
- Andere Antriebsarten (z.B. Mildhybrid, Gas) hält er für alternativlos wenn man die Klimaziele erreichen will. Mit den Alternativen kann man die Emissionen nicht auf die geforderten 60g im Jahr 2030 senken. Die Brennstoffzelle macht aus seiner Sicht nur Sinn, wenn der Wasserstoff mit regenerativen Energien gewonnen wird. Und hier ist die Effizienz um den Faktor 2-3 schlechter als bei einem reinen Batteriefahrzeug. Sie forschen zwar weiter, aber für die nächsten 10 Jahre sieht er nur die Elektromobilität als Lösung
Spannende Aussagen und ein sehr lohnenswertes Interview. Mir hat auch sehr gefallen, wie unaufgeregt und sachlich das geführt wurde. Irgendwie kommt das gefühlsmäßig in der heutigen Zeit oft zu kurz