Thema:
Re:Ich habe eben ein Dinosaurier-Puzzle gepuzzled. flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:30.04.19 04:36
Antwort auf:Re:Ich habe eben ein Dinosaurier-Puzzle gepuzzled. von Murdoc

>>>Puzzlen fetzt voll. Wer hätte das gedacht?
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>>Ich war auch überrascht, als ich das in der Therapie mal gemacht hab. Man braucht halt Platz genug und ein ausreichend großes Puzzle. Ich mag politische Landkarten (Deutschland, Europa, USA leider überraschend schwer zu kriegen), 1000 Teile. Leider in meiner Wohnung kein Platz dafür, dafür aber über die Zeit zumindest mit ausreichend Puzzles bschenkt worden. Puzzlematte nette Idee, aber halt kein Platz frei und aufm Boden scheiße wegen Rücken.
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>>Hilft aber, den Kopf frei zu kriegen wenn man zu untalentiert für sowas wie Malen/Zeichnen/Handarbeit ist.
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>Jau, Lego Sets sind zBsp. nach Anleitung und auch um ein Vielfaches teurer.


Lego würde ich gerne machen, ist mir aber viel zu teuer (Kleine Sets sind witzlos, da bin ich in 20 Minuten fertig, ich will wirklich mindestens acht Stunden an der Scheiße sitzen für komplette Disassoziation mit der Realität). Das sind dann aber so Monstren, die sowohl Fantasiebeträge kosten als auch fast eigenen Ausstellungsraum verlangen, aber ich hab ja keinen Platz. Kann ich mir die "360-Euro-Enttäuschung" schön in den Keller stellen.

>Ich pinsel noch gerne Warhammer Figuren an aber das grenzt mitunter auch an Arbeit und ist auch nicht wirklich locker weil man sich viele Gedanken machen muss und auch keine Fehler machen darf. Preis ebenfalls sehr hoch.

Jo. Es gibt ja noch Revell, das ist zumindest preiswert, aber selbst dafür war ich schon von Kleinauf zu grobmotorisch. So mega winzig sollte es auch nicht sein, und spätestens wenn mit Farben und Pinseln gearbeitet wird, bin ich draußen. Kleber usw., okay, gern, meinetwegen. Aber colorieren, nee, nein Danke, kann ich nicht.

War vor nem halben Jahr am überlegen mit Warhammer. Das Spiel selber ist mir nur leider egal. Hab mich dann doch für Netrunner Komplettsammlung zusammenkaufen entschieden, weil ich da widerum das Spiel faszinierend fand und zumindest das sleeven von ca. 4000+ paar zerquetschte Karten auch so ne simple, stumpfe, manuelle Beschäftigung ist.

Srsly, Android: Netrunner ist eines der besten Spiele der Welt und sollte jeder sich mal zumindest kurz angeguckt haben. Kommt jetzt natürlich n bißchen spät, die Erkenntnis und Erinnerung, aber hey.

>Ich werde mir jetzt wohl häufiger mal ein Puzzle für ein paar Groschen mit nach hause nehmen. Das war heute nur ein kleines mit 200pcs. Fand ich aber ganz angenehm zumal mein Couchtisch net so riesig ist. Hier hat am Wochenende ein Ravensburger Outlet aufgemacht aber leider gab es nur ein Dinopuzzle. Malen nach Zahlen haben die auch. Stelle ich mir ebenfalls recht chillig vor.

Ja, am ehesten ginge sowas wohl. Ich mag aber die Motive nie. Malbücher für Erwachsene finde ich widerum paradoxerweise infantilisierend und mehr als nur leicht bevormundend.

Was ich auch ganz geil finde ist Nintendo Labo. Das hat wie Puzzles auch so einen schönen Drop in/Drop out Local Coop Multiplayer. Sehr befriedigend und durch komplette Freiheit an Kleber und sowas auch cool, das man keine nervige sauberzumachende Sauerei mitfabriziert. Finds immer leicht deprimierend, wenn Leute den imo nicht soooo schwer nachzuvollziehenden Reiz daran nicht raffen.

>Der Typ der hier die Gasumstellung gemacht hat, hat meine ganzen Spielsachenkartons auf dem Dachboden bewundert und mir erzählt, dass er eine riesige Puzzlesammlung hat und dass das seine Passion sei. Damals dachte ich noch er wäre voll unkuhl. Wie falsch ich damit lag ey. ;)

Ich bin schon lange nicht mehr in der Position, den Luxus zu haben, mir Gedanken darüber zu machen, wie cool oder uncool ich womit rüberkomme. Ich war nie cool und werde es in meinem Leben auch nicht mehr werden, weil meine Vorstellungen davon was "cool" ist extrem stark von dem abweichen, was die überwiegende Mehrheit konsensmäßig "cool" findet. Und da allein schon Popularität Sachen sofort uncool macht, merkt man, das das Etikett einfach nur nutzlos ist. Alles, was ich mag, wurde schon in allen möglichen Situationen verlacht und kleingeredet, und alles was ich scheiße finde, von jedem Idioten von den Osterinseln bis zum hinteren Ural abgefeiert. Ich hab als Elfjähriger am liebsten "Aktenzeichen XY" und "Hans Meiser präsentiert: NOTRUF" geguckt. Was weiß ich schon. Was weiß irgendwer. Wenn ich Fingerhäkeln schön finde, während ich Youtube-Playlists mit Videos davon gucke wie japanische Imbissköche rechteckigen Eierkuchen mache, ist das mein gutes Recht, ob ich damit in irgendeinem Trend liege oder nicht. Ich fands damals halt nur ganz kurz auf den ersten Blick abwegig, weil ich bewusst seit meiner frühen Kindheit nicht mehr gepuzzled habe, aber ich fand in nem völlig anderen Kontext die Tätigkeit als grown-ass fucking man nochmal auf ne ganz andere Art wichtig. Ich bin normalerweise auch kein Freund von allzu gut passenden Metaphern, aber in dem Fall fand ich es auf ne positive Art auffällig, wie sich so interne und externe Prozesse auf einander abbildeten. So als würde man eine Mischung aus "Baba is You" und Billards gegen seine eigenen Brain Demons spielen. Ergibt bestimmt für keinen Sinn, wollte ich aber schon immer mal so sagen.


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