Thema:
Pfui: Asbestose, Lungenentzündung, Demenz etc. + Hui flat
Autor: Pixelfresser
Datum:27.04.19 23:55
Antwort auf:Hui oder Pfui #82 von Bandit

Pfui! =(

Vater (80) ist vor einigen Tagen ins Krankenhaus auf Intensivstation, da Vorhofflimmern (hatte vor Jahren schon Herzinfarkt), gepaart mit Lungenentzündung und Darmverschluss. Dazu kam noch Fieber und eine schon seit vielen Jahren bestehende Asbestose (zwar bis zur Lungenentzündung noch verkapselt, aber die Lungen waren schon deutlich in der Kapazität eingeschränkt).

Dazu kommt, dass meine Mutter stark dement ist (Alzheimer mit div. Zusatzerkrankungen), d.h. inzwischen ist eine Betreuung rund um die Uhr notwendig. Das hat bisher mein Vater gemacht, bzw. ich habe mich (wohne im Haus nebenan) um Sachen wie Tabletten, täglich frisch Essen kochen, Haushalt, Einkäufe und div. Papierkram gekümmert. Fürs wöchentliche Duschen kommt schon ein Pflegedienst.

Normalerweise erkennt mich meine Mutter inzwischen nicht mehr (also als ihren Sohn), meinen Vater auch meist nicht (als ihrem Mann). Sie selbst denkt, sie wäre noch ein Kind und weint oft, weil sie nach Hause möchte. Ist schon oft sehr belastend und schwierig, aber heute war es besonders heftig: Es ist ihr Geburtstag und sie hatte wohl einen lichten Moment und frage, wo denn ihr Mann ist (also mein Vater, der ja im Krankenhaus auf der Intensivstation liegt, bzw. lag). Ist schon blöd, sie anlügen zu müssen und ihr zu erzählen, dass er unterwegs und verhindert ist und bestimmt morgen kommt (in der Hoffnung, dass sie es in ein paar Stunden/Minuten eh alles vergessen hat). =(

Dazu kommt dann noch, dass ich gesundheitlich auch so ziemlich am Ende bin (ich hatte dazu ja in der Vergangenheit ab und zu schon mal etwas gepostet). Die letzten Wochen zusätzlich zum üblichen "Überlebenskampf" dann noch öfters Blut im Urin gehabt, starke Nierenschmerzen, Magenspiegelung mit div. Befunden (auf Krebs wird bei der nächsten Spiegelung geschaut, da durch Magenlähmung auch nach 12h immer noch Speisereste im Magen waren, wodurch nur einige Polypen etc. zu sehen waren und nur davon Proben genommen werden konnten) und so weiter.

Aber dann seit heute ein paar HUIs:

- Vater ist von Intensivstation runter, Fieber ist runter und Vorhofflimmern endlich weg! =)
- Zwei meiner drei Schwestern kümmern sich ein paar Tage mit um die Mutter, da ja halt 24h Betreuung notwendig und Hilfe bei vielen "alltäglichen Bedürfnissen"
- ich habe seit heute kaum noch Nierenschmerzen (nur noch die üblichen Knochen-, Magen- & Muskelschmerzen, hehe)
- ich haben 'nen Brief vom SoVD (Sozialverband) bekommen, deren Anwälte für mich vor dem Sozialgericht klagen (seit ca. 2 Jahren wegen Erwerbsunfähigkeitsrente). Der SoVD hatte mal etwas weniger "höflich" beim Gericht nachgefragt, ob sie denn nicht die Güte hätten endlich mal meinen Fall anzuschauen... tja, die haben nun geantwortet und zwar sinngemäß: "Halt's Maul, wir haben noch tausende Fälle, die vorher bearbeitet werden! Wir bitten um ein paar Jahre Geduld, bis sich die Sache eh auf natürlichem Weg erledigt hat!" =) Naja, ein Hui dafür, dass sich nach vielen Monaten überhaupt mal eine Regung zeigt. Laut Auskunft des SoVD kann es sowieso min. 3 Jahre dauern, bis die erstmal anfangen, meinen Fall anzuschauen (und dann kommen wieder monatelang Untersuchungen usw.)! Schön!


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