Thema:
Re:Zum japanischen Automarkt flat
Autor: Lynne
Datum:26.04.19 13:38
Antwort auf:Zum japanischen Automarkt von Ihsan

>Wer schon dort war, kennt ja die "spezielle" Markenvielfalt in Japan, hier mal schön erklärt, wie es dazu kommt:
>
>[https://app.handelsblatt.com/politik/weltgeschichten/japan-autos-die-wie-toastbrote-aussehen-japans-autopolitik-regt-trump-auf/24067414.html?utm_source=pocket-newtab]


Und Hersteller haben recht: Wie beim Autokauf deutlich wird, versucht der japanische Staat in den Großstädten Individualverkehr von der Straße auf die Schiene und den Autobesitz von großen auf kleine Wagen zu lenken.

Der Autokauf bei einem japanischen Händler ist deutlich komplizierter als in Deutschland. Glauben Sie ja nicht, Sie könnten sich einen Wagen vom Hof aussuchen und sofort losfahren. Beim Kauf müssen Sie zuerst einen Parkplatz nachweisen. Denn Ihr Gefährt einfach auf der Straße zu parken wie es in Deutschland oft noch üblich ist, ist in Japan verboten.

Das Problem: Die Parkplätze sind kostenpflichtig, was den Autobesitz deutlich verteuert und damit besonders in den Stadtzentren unattraktiv macht. Wer nicht gerade ein Einfamilienhaus mit eigenem Parkplatz besitzt, muss innerhalb der zentraleren Stadtbezirke Tokios mit einer zusätzlichen Parkplatzgebühr von monatlich 300 bis 500 Euro rechnen. In erschwinglicheren Randlagen wie in meinem Wohngebiet kostet ein Parkplatz immerhin noch um 100 Euro monatlich.


Zum unterstrichenen Teil: Die sind ja verrückt, sowas würde es mit unserem Andi niemals geben!

Aber im Ernst, die machen das IMO ziemlich genau richtig. Gerade in Tokyo kommt man ja mehr oder weniger rund um die Uhr mit den S- und U-Bahnen überall hin und das (gerade im Vergleich zu dem oft echt schrottigen Nahverkehr bei uns) pünktlich und schnell, wozu sollte da ein Durchsnittstokyoter ein Auto haben wollen?

Lynne


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