Thema:
Re:Keine Milch mehr flat
Autor: token
Datum:23.04.19 18:55
Antwort auf:Re:Keine Milch mehr von laubkerl

>Interessantes persönliches Projekt, welches mir auch seit geraumer Zeit immer mal wieder als Plan fürs neue Jahr durch den Kopf schwirrt. Umweltschutz bzw. Tierschutz interessiert mich als Privatkonsument nur am Rande, weil ich dem wenig Wirkungskraft beimesse aber gesundheitlich würde mir ein Abschied von Milch (und Fleisch for that matter) wohl schon ganz gut tun. Ich hau seit Jahrzehnten 1L Milch in 1,5-2 Tagen weg aber erst seit den 40ern merke ich das zunehmend im Verdauungstrakt. immer wenn ich mir den Verzicht bzw. Ersatz vornehme fällt mir auf wie schwierig das ist, da Milchprodukte extrem meinen Speiseplan bestimmen: Käse, Joghurt, Milch in'n Kaffe und ins Müsli, da kommt am Tag etliches zusammen. Das alles zu ersetzen ist schwierig. Ich werde deine Empfehlungen deswegen mal ausprobieren.

Ging bei mir auch nicht von jetzt auf gleich.
Was mir vor allen Dingen die Umstellung einfacher gemacht hat war eine Reduktion in einem maßgeblichen Genussmittel und totalem Milchtreiber, nämlich Kaffee.
Das war im Grunde der Gamechanger, weg von diesen Kaffeeritualen und dem Kaffee auf Milchbasis hin zu klassischem Kaffee. Das hat den Verbrauch von Milch reduziert, dann bei anderen Produkten auf Joghurt/Quarkbasis öfter mal einfacher Verzicht, und das dann reduzierte Volumen mit Ersatzprodukten geschlossen. Kann vielleicht auch bei dir ein Hebel sein da erstmal die maßgeblichen Treiber anzugehen. So eine Umstellung kann auch angenehm entschleudigend sein und auch etwas Platz schaffen, bye Kapselmaschine, bye Espressokannen, bye Milchaufschäumer, Hallo Zeitgewinn, und huch, so frisch aufgebrühter Kaffee schmeckt ja auch hervorragend.

Ansonsten halt eines nach dem anderen, an Käse bin ich noch gar nicht ran, das steht dann aber auch an. Ansonsten glaube ich auch nicht daran irgendwas zu verändern, aber hab auch kein Bock darauf weiter so ein Rädchen im Getriebe dieses Irrsinns zu bleiben. Da gibt auch das Verhalten der Tochter paar Impulse, da ist noch unverfälschter Idealismus und Glaube und wenn sie dann stolz erzählt sie kaufe nun gar nix mehr mit Plastik, dann gerät auch der Zyniker in einem vor der eingeschweißten Gurke ins Stocken und denkt generell mal darüber nach was er beim nächsten Besuch für ein Bild abgeben möchte.

Ich finde es aber wirklich nicht einfach sich zu orientieren. Banale Dinge. Was ist mit Plastikflaschen? Was ist eigentlich verträglicher, der Saft im Tetrapack oder der aus der Plastikflasche? Ist sowas egal? Oder sollte man da zwingend auf das dann mit mehr Aufwand verbundene Glaspfand setzen?
Keine Ahnung.
Wenn das Ei noch am Start ist, Bio oder doch besser Freiland, und wenn Bio, geht da auch Discount-Bio? Ist der Biolachs wo auf dem Päckchen steht er stamme aus ökologisch nachhaltiger Produktion eine gute Sache oder überhaupt nicht sinnvoll? Was biologische Verträglichkeit anbelangt ist ja immer noch alles total intransparent, sowas wie CO2-Ausstoß fließt ja immer noch Null in jedwede Rechnung, obwohl das aus heutiger Perspektive mal enorm wichtig wäre da mal an die Produkte zu schreiben was da eigentlich hinter hängt.

Das ist dann auch so eine Sache wo der Gedanke gleich komplett auf Tierprodukte zu verzichten perspektivisch unter anderem einfach weniger kompliziert erscheint, zumindest in der Emissionsrechnung sollte ja fast alles gegen das Tiererzeugnis gewinnen und was das Siegel bzgl. der Haltung aussagen soll braucht dann auch nicht mehr zu beschäftigen ;)

Als Seiteneffekt lebt man halt etwas gesünder, erweitert seinen Horizont um neue Gerichte, und auch wenn man nicht die Welt rettet kann man sich sobald einem die Scheiße um die Ohren fliegt immerhin herausnehmen "Ich hab zumindest nicht drauf geschissen!" auszurufen...


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