Thema:
Re:Tierkinder essen flat
Autor: token
Datum:21.04.19 14:38
Antwort auf:Re:Tierkinder essen von Droog

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>>>>Ich finde das Töten und Essen von Tieren nicht per se ethisch verwerflich. Das ist Bestandteil des natürlichen Kreislaufs.
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>>>Ich bin zwar selbst noch teilweise passionierter Fleischesser, aber hier muss ich einlenken. Der Mensch hat sich längst vom ursprünglich Circle of Life vom fressen und gefressen werden so weit entfernt, dass Fleischkonsum imo heute reinen Genuss bei den Industrievölkern darstellt und kein notwendiges Übel mehr ist. Steaks und Schnitzel fressen ist reines Vergnügen und kein Überlebenskampf. So ehrlich sollte man schon sein.
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>>Das spielt meiner Meinung nach keine große Rolle, es ist Teil unserer Natur, und sich zu nähren ist halt obligatorisch.
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>Mit dem Argument was alles in der Natur des Menschen steckt, könnte man theoretisch noch sehr viel anderes rechtfertigen.
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Was genau rechtfertige ich in deinen Augen?

>>Entscheidend hierbei ist für mich eine klare Differenzierung zwischen Mensch und Tier. Es ist ein effizienter Taschenspielertrick die Empfindsamkeiten von Tieren der der Menschen gleich zu stellen.
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>Das tue ich nicht. Das Leid von Menschen geht mir emotional immer noch weit näher  als das eines Rindes. Bei Menschenaffen sieht es aber schon wieder ganz anders aus und das ist imo völlig natürlich. Das ändert dennoch nix an der Frage, ob es im Jahre 2019 rechtfertigt über die Lebensdauer von Tieren für den hedonistischen Verzehr zu bestimmen. Das sind primtive und archaische Denkweisen, auch wenn der Grillabend etwas romantisches an sich hat.


Die Frage ist doch, ist es vom Prinzip her ein Tier zu töten und dann zu essen in Ordnung.
Ich denke schon. Du argumentierst mit Hedonismus, aber das spielt keine Rolle. Wäre es denn okay wenn Fleisch nicht lecker wäre? Dieser Angang führt zu nix.

>>Wenn man hier jedoch konsequent ist, kann man hinsichtlich ethischer Verantwortung keine klaren Grenzen mehr ziehen. Denn sind wir dann nicht auch in der Verantwortung Recht und Ordnung in den Tierkreislauf zu heben? Ein reflektierter Blick auf Orcas die mit Robben Tennis spielen zeigt eine unreflektierte Grausamkeit auf. Müssen wir da eingreifen. Oder ist es für Tiere schon okay sich so zu "vergnügen"?
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>Man muss das Ganze aber auch nicht total verkopfen. Tiere zur Unterhaltungzwecken anschauen ist ebenso fragwürdig und hätte nix dagegen wenn das global verboten wäre.
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Wer argumentieren möchte muss halt verkopfen, ansonsten ist es halt nicht zu Ende gedachte Selbstgerechtigkeit.

>>Stehen wir in der Verantwortung uns einfach komplett aus dem Evolutionsspiel auszuklammern? Was ist mit domestizierten Tierarten, diese sind kaum in der Lage in der freien Wildbahn zu überleben. Let it go? Sollen die als Artenschutz durchgeppelt werden? In Zoos?
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>Mensch könnten durchaus noch eine Symbiose mit domestizierten Tieren führen, auch ohne Fleischbedarf.


Natürlich könnten sie das. Und, würdest du dir ein Schwein halten wollen?

>Gewisse Tierarten die als Haustiere dienen, DÜRFTEN imo auch verboten werden - vor allem exotische Vögel und Kleinsäuger.
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Die sind ja nicht wirklich domestiziert, die sind wild und werden in Käfige gesteckt. Das ist dann keine Symbiose mehr sondern Gefangenschaft.

>Außerdem können sich Tiere relativ schnell an ihre Umgebung anpassen. Klar würden viele verenden, aber aussterben würden z.B Hausschweine in einem natürlichen Habitat nicht.
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Und das tun eben auch Wildtiere, etwa wenn sie Städte zu ihren Habitaten machen. Wir sind Teil der Natur, also können wir uns gewisse Dinge die in der Natur normal sind auch herausnehmen denke ich. Etwa Tiere essen.

>Damit meine nicht, dass man von heute auf Morgen alle Stalltüren öffnet und die Tiere in die Freiheit entlässt, sondern alles in einem schrittweise geführten Prozess.
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Und wozu?
Um funktionierende Kreisläufe mit unseren Erfindungen aus dem Gleichgewicht zu bringen?
Wie all die tollen Ideen bestimmte Naturprobleme mit Tier- und Insektenimporten zu lösen, wo bestimmte Arten dann zu Plagen werden?

>>Es wäre schon ein Meilenstein Nutztieren konsequent Rechte einzuräumen welche den heutigen Umgang mit ihnen als Warengüter in so einer Form nicht mehr zulassen. Im Hinblick auf das austarieren auf ein gesundes Level ist denke ich zielführender sich dem ganzen mit ökologischen Notwendigkeiten zu nähern, statt die Moralkarte spielen zu wollen. Diese Karte hat zu Ende gedacht ein Sammelsurium von offenen Flanken und Widersprüchen. Nutztiere leben mit den Menschen in einer symbiotischen Beziehung, sie brauchen uns, wir halten sie weil wir Vorteile daraus ziehen. Das ist denke ich so okay.
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>Falsch! Wir haben die jeweiligen Wildtier-Ahnen UNS zu nutzen gemacht. Vorher waren sie auf nackten Primaten nicht angewiesen.
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>Lediglich der Weizen hat uns Menschen domestiziert, nicht umngekehrt. ;-)


Ach so.


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