Thema:
Re:Danke flat
Autor: Telemesse
Datum:20.04.19 00:14
Antwort auf:Danke von Boabdil

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>>Bei 690qm Größe und Superlage käme ein Verkauf schon mal nicht in Frage. Denn so abgedroschen der Spruch auch ist, die Lage ist das auschlaggebende und einzige unveränderbare Kriterium an einem Haus.
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>Naja eine der Ideen war ja, es jetzt zu Höchstpreisen zu verkaufen. Aber das Problem ist, man bekommt einfach nichts gescheites anderes (z.B. eine Eigentumswohnung 3 Zimmer). Die sind entweder in totalen Drecklagen oder die wollen Hamburger Preise, obwohl es sich um Hildesheim handelt.
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>>Ein Sachverständiger kostet hier so ab 100,-€/Stunde. Eine Begehung des Hauses mit einer groben Einschätzung der Kosten sollte nicht allzu teuer sein. Jemand der Ahnung und Erfahrung hat kann dir da relativ leicht sagen in welcher Größenordnung sich eine Sanierung bewegt ohne erst tagelang rum zu rechnen.
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>Ok, dann dürfte ja sowas nicht allzu teuer werden. Ich kann als Laie auch etwa grob abschätzen was getan werden muss, aber trotzdem kann da ja noch was dazu kommen, was der Fachmann eher sieht. Stichwort: Schadstoffe. Von Asbest gehe ich nicht aus, dafür KMF möglichweise im Dachbereich und Isolierung der Heizungsrohre im Keller.
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>>Wir machen hier recht häufig solche Sanierungen und meist kann ich schon nach einer kurzen Sichtung den erforderlichen Kostenrahmen recht genau abschätzen.
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>>Ausgehend von einem Haus aus den 60ern in mehr oder weniger Originalzustand und 140qm Wohnfläche würde ich mal folgende Kosten ansetzen:
>>Neues Dach: ca. 30.000,-
>>Neue Elektroinstallation: ca. 15.000,-€
>>Neue Fenster: ca. 15.000,-€
>>Fassadensanierung: 30.000,-€ (incl. Dämmung)
>>Neue Sanitärinstallation: 10.000,-€
>>Neue Heizung: 10.000,-€
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>Krass, ich lag mit meiner Schätzung gar nicht so verkehrt. Wir haben zwar nur 105 qm Wohnfläche. Aber ich hatte so grob 80.000 € für die komplette Sanierung kalkuliert.
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>>Das wären erst mal die Basics. Dazu kommt dann noch das ein oder andere nach Notwendigkeit oder Wunsch. Z.b.
>>Ist der Keller trocken? Falls Nein +ca. 20k für Erdarbeiten und Hausdrainage
>>Neues Bad/Bäder/WCs erforderlich?
>>Neue Bodenbeläge, Malerarbeiten u.ä.
>>Besondere Elektroinstallationen (Bussystem o.ä.), Solaranlage, Wärmepumpe, Lüftungssystem etc.
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>>Unterm Strich rechenen wir bei solchen Häusern immer mit folgenden Gesamtkosten:
>>100.000 für das Notwendigste
>>150-180.000 wenn es ansprechend aber bezahlbar werden soll
>>220-250.000 wenn es was richtig schickes werden soll.
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>Bei letzterem könnte man doch aber schon darüber nachdenken, ob Neubau nicht sinnvoller wäre oder? Man kann einiges mit einer Sanierung aus einem alten Haus holen, aber man wird damit nie im Leben den energetischen Standard eines Neubaus erreichen.


Das Erreichen des energetischen Standards eines Neubaus hätte für mich auch überhaupt keine Priorität bei der Sanierung. Energetisch würde ich immer das machen was bauphysikalisch und wirtschaftlich sinnvoll ist und das ist eben bei Sanierungen i.d.R. keine Dämmung auf Neubauniveau.
Wichtiger ist für mich eher ob die Substnz des Hauses noch in Ordnung ist und ob man mit dem Grundriss was anfangen kann. Manchmal gibt es Häuser aus den 20er und 30er Jahren die haben so schlechte Grundrisse mit vielen, kleinen Kammern, langen Fluren und steilen Treppenhäusern, das man da baulich zu viel ändern müsste was die Kosten in die Höhe treibt. Wenn der Grundriss aber brauchbar ist und es sich in erster Linie um eine technische Modernisierung handelt ist das normalerweise immer merklich günstiger als Abriss und Neubau.
Für einen Massivhausneubau (120qm + Keller) musst du aktuell mit ca. 300.000,-€ reinen Baukosten rechnen. Dann hast du aber was von der Stange mit Basisausstattung. Für die o.g. 250.000 Renovierungskosten bastel ich da aber noch Massivholzparkettböden und Badezimmer mit Phillipe Starck und Dornbrachtausstattung mit rein.


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