Thema:
Tierkinder essen flat
Autor: thestraightedge
Datum:19.04.19 18:23
Antwort auf:Veggie-Thread #2: Speisen wie im 21. Jahrhundert von Stitch

Ich hatte im Rahmen von Ostern und Lämmern und so eine bemerkenswerte Unterhaltung mit einem Omnivore-Freund. So ein Smoker-Typ, der den Sommer vorm Weber verbringt und sich auf die Brust klopft, aber eigentlich ganz ok ist. Bisschen halbstark und "uga uga"-Macho, aber halt sonst recht reflektiert.

Dabei kams auf Lämmer, Kälber und Ferkel. Er meinte: ja, klar bevorzuge ich auch Tierbabies (hat ER so gesagt), weil die einfach noch zarter sind und vom Geschmack her reiner. Bemerkenswert fand ich dann: er findets eigentlich auch pervers, dass man bewusst eine Delikatesse aus jungen Tieren macht, v.a. bei Lämmern (er wird Lamm zu Ostern grillen, dadurch kamen wir drauf, ohne dass ich die Debatte proviziert habe). Er sagt aber: da stehe ich egoistisch drüber.

Ich habe da lange nicht drüber nachgedacht, und will hier auch nicht die Moralkeule schwingen. Aber wir sind ja unter uns, und genau genommen ist das im Endeffekt doch eine der perversesten Ausprägungen des Fleischkonsums, oder? Gar nicht wegen dem "oh süss"-Faktor wie das Lamm durch Gras hoppelt und dann vergast und bolzengeschossen wird, sondern wegen der Sache an sich: Tierkinder essen, weil sie ja sooo zart und unverdorben sind, und sie quasi nach wenigen Wochen Leben getötet und gegessen werden. Ich fühlte mich an irgendeinen Slasher erinnert, wo der Mörder auch gezielt nach Kindern sucht um sie zu braten...

Fand das durch die Diskussion irgendwie abstossender als zuvor. Keine Ahnung warum.


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