Thema:
Re:Meinung meines Kumpels zum Tesla Autopilot flat
Autor: 4thHorseman (deaktiviert)
Datum:10.04.19 16:02
Antwort auf:Re:Meinung meines Kumpels zum Tesla Autopilot von X1 Two

>>>>>>>Vor 6 Monaten ist nicht aktueller Stand.
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>>>>>>witzig, wie Du den Jubelarien der deutschen Hersteller zur neuen Generation der Diesel misstraust, jedes Marketinggewäsch von Musk aber für bare Münze nimmst. Bist Du denn schon mal die neue Version gefahren? Ernsthaft, sprich mal mit Menschen, die an KI forschen. Die sagen, dass es grob fahrlässig ist, was Tesla da macht. Beta-Testing im öffentlichen Straßenverkehr. Die Jungs von Mercedes und Audi sind sicherlich nicht dümmer als Tesla, aber die sagen ebenfalls, dass es noch einige Jahre dauert, bis sowas zuverlässig funktioniert.
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>>>>>Jahre? Jahrzehnte!
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>>>>So pessimistisch will ich gar nicht sein. Es ist schon erstaunlich, was KI so alles kann. Man muss aber auch sehen, dass da ne Menge Hype dahintersteckt. Auch wenn es beeindruckend ist, wie der Google Assistant im China Restaurant anruft und selbst merkt, dass die Angerufene ihn nicht richtig versteht und dann seine Fragen anders formuliert - das ist deutlich weniger komplex, als Auto zu fahren. Maschinen sind gut darin, sich wiederholende Muster zu erkennen und rationale Entscheidungen zu treffen. Aber was sie (noch) nicht können, ist mit irrationalen Entscheidungen Dritter oder unplausiblen Daten umzugehen. Siehe Boeing 737 Max und Air France Flug 447 und der Uber-Volvo, der die Frau totgefahren hat, weil er sie für eine Plastiktüte gehalten hat. Ich schließe nicht aus, dass man ihnen das einges Tages beibringen kann, aber noch können sie das nicht. Ob es Jahrzehnte dauert? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
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>>>>>>Und obwohl es erschreckend gut funktioniert, finde ich selbst den Einparkassistenten meiner Karre beängstigend. Ich mag es einfach nicht, wenn das Auto von selbst lenkt, da werde ich mich schon ein wenig dran gewöhnen müssen, wenn ich irgendwann auf dem Rücksitz Platz nehme, die Füße hochlege und mich fahren lasse :)
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>>>das Hauptproblem ist doch die komplette Unvorhersehbarkeit der Umgebung. wenn unsere Strassen alle reißbrettartig wären ohne komische Hindernisse, schlechte oder nicht vorhanden Markierungen, könnte ich mir durchaus vorstellen das das alles irgendwann gut funktioniert. aber so halt nicht.
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>>>Das wird auch nie der Zukunft nicht funktionieren. Automatisches Fahren geht nur bei absolut vorhersehbaren Bedingungen. Das wird sich nicht ändern. Zumindest so lange wir nicht herausgefunden haben wie das menschliche Gehirn funktioniert und das nachbilden können. Die heutige KI ist sicher irgendwo beeidruckend aber es ist eben keine Intelligenz.
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>>Richtig. Unsere Überlegenheit beruht nicht darauf, einzelne Informationen besonders schnell verarbeiten zu können oder Informationen besonders schnell und in großer Zahl zu speichern. Sie beruht vielmehr darauf, dass wir tatsächlich in der Lage sind, völlig unbekannte Situationen zu meistern. Ein Computer kann nicht wissen, dass zu einem roten Ball auf der Straße ein Kind gehört. Seine Routinen bringen Ball und Kind nicht in Verbindung. Total unlogisch, was hat das denn mit Straßenverkehr zu tun, denkt der Computer. Da liegt halt ein Ball. Ein Mensch, selbst wenn ihm noch nie ein Kind vors Auto gelaufen ist, aber schon mal ein Kind mit Ball gesehen hat weiß, dass zu einem Ball meistens ein Kind gehört, was dem Ball hinterherrennt. Klar kann man dem Computer dann eintrichtern: if (ball) look for (kid). Aber beim nächsten mal ist es kein Ball, sondern ein Spielzeugauto. Oder ein Kuscheltier.
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>Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass der größte Vorteil von uns gegenüber einem Computer der ist, dass wir Unwichtiges schnell ausblenden können.


das stimmt. deshalb hat es ja auch solange gedauert bis der Computer beim Schach den Mensch schlagen konnte. er muss  halt jeden möglichen Zug analysieren, der Mensch schließt ja schon zig Varianten von vornherein aus weil sowieso unsinnig.

>Für einen Computer ist erstmal alles gleichermaßen relevant. Jeder Pixel, jeder Sensordatensatz, alles ist wichtig. Wenn wir auf der Autobahn fahren und der Asphalt ausgebessert ist, dann nehmen wir das vielleicht unterbewusst wahr, wir ignorieren es aber. Ein Computer muss diese Bildinformation aber aktiv bearbeiten und entscheiden, dass das kein Problem ist. Und das macht er 60, besser 120 mal pro Sekunde. Mit allen Daten, die er bekommt. Sein großes Problem ist, dass das Herausfiltern von unwichtigen Daten (und das sind bei so einer Autofahrt sicher 95 %) so viel Rechenaufwand benötigt. Und selbst dann kann er nur im Rahmen seiner Programmierung handeln und zu Ergebnissen kommen. Dinge, die ihm nie einprogrammiert wurden, kann er nicht beantworten.


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>Am Ende hat man immer ein autonomes Auto, was mit Situationen umgehen kann, die es kennt. Aber was ist mit denen, die es nicht kennt?


genau und das sit eben der zweite Punkt: eine Meinung/einschätzung  und ein Beuwusstsein. Das wird eine KI nie haben, ist aber das entscheidende.


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname