Thema:
Re:Wie könnte hierzulande eine Ökolog. Welt aussehen? flat
Autor: _bla_
Datum:03.04.19 22:28
Antwort auf:Wie könnte hierzulande eine Ökolog. Welt aussehen? von Deadly Engineer

>Gilt Mal ausnahmslos für alle:
>
>Keine Autos mehr. Mobilität funktioniert über öffentliche Verkehrsmittel oder Pedelecs.
>Zum Einkaufen und für kleine Kinder Anhänger.


Ich würde sagen: Keine privaten Autos mehr. Autonom fahrende e-Taxis könnten ein wichtiges Verkehrsmittel werden. Der Resourcenverbrauch wäre dort deutlich geringer insgesamt viel geringer, weil so ein Auto nicht ständig rumsteht, sondern hintereinander von vielen unterschiedlichen Menschen genutzt wird. Auch ansonsten könnte es viel mehr Lösungen geben, die irgendwo zwischen Individualverkehr und ÖPNV liegen, bspw. Busse mit dynamischen Routen oder man kann sich auch automatische Bahnsysteme vorstellen, die mit kleinen Kapseln Menschen von A nach B bringen.

>Gehbehinderte und Ältere bekommen E-Rollies die bis 15 km/h fahren dürfen. Man wohnt Natürlich Nähe bei der Arbeit, Bürojobs laufen viel über Home Office. Da viel weniger konsumiert wird wird weniger gearbeitet und man braucht natürlich auch weniger Geld.

Die Frage ist doch was konsumiert wird. Elektronische Güter können bspw. fast ohne Resourcenaufwand kopiert werden und könnten daher problemlos auch in großem Maße nachhaltig konsumiert werden.


>Häuser und Wohnungen sind klein, 20qm / Person. Da man nicht mehr viel sinnlosen Kram anhäufen kann braucht man auch weniger Platz.

Ja.

>Es gibt keine extremen Energiefresser mehr. Kühlschrank und Waschmaschine, keine Trockner. Klimaanlagen nur in extrem heißen Gebieten, Heizungen heizen maximal bis 15-18 Grad, drüber gibt's Wolldecken und dicke Pullis.

Ich würde eher von Heizung und Kühlung nach aktuellem Stromangebot ausgehen. Teilweise bringt erneuerbare Energie ja hohe Überschüsse, die dann problemlos konsumiert werden können. Klimaanlagen könnten da sogar gut wegkommen, weil sie hauptsächlich im Sommer betrieben werden, wo viel erneuerbare elektrische Energie zur Verfügung steht. Zusätzlich dürften elektrisch betriebene Wärmepumpenheizungen zur Heizung der Wahl werden, da recht effektiv und bei Betrieb mit Ökostrom CO2 neutral. Solche Wärmepumpenheizungen lassen sich aber sehr leicht auch "rückwärts" betreiben, man kann sie im Sommer also auch zur Kühlung verwenden.

>Unterhaltung funktioniert weitestgehend digital, E-Books statt Bücher, keine Datenträger mehr. Klar, braucht mehr Strom ist aber durch den Wegfall des physischen Transports trotzdem ökologischer und spart Platz.

Ja.

>Kleidung Güter des täglichen Gebrauchs ist viel teurer, zum einen wird so der Konsum eingeschränkt, zum anderen kann so höhere Qualität und Haltbarkeit realisiert werden und es lohnt sich auch finanziell Dinge zu reparieren.

Ja. Wenn Resourcen teurer werden, aber weiterhin viel Arbeitskraft vorhanden ist, dann lohnen sich Reparaturen wieder.

>Reisen ausserhalb Europas gibt es nicht mehr, auch Sightseeing läuft rein virtuell. Innerhalb Europas nur noch per Zug, Schiff oder eigener Muskelkraft.

Da bin ich mir gar nicht mal so sicher. Hauptsache wenig oder kein CO2 Ausstoß. Wesentlich teurer und aufwendiger waren solche Reisen früher auch und wurden trotzdem gemacht, nur halt eben wesentlich seltener.

>Fahr- und Flugzeuge sind ausschließlich Rettungskräften vorbehalten.

Imho völlig übertrieben. Natürlich muss deren Nutzung stark begrenzt werden, aber das heißt noch lange nicht, das sie fast gar nicht genutzt werden können.

>Fleisch ist teuer, auch hier: Luxus den man sich seltener gönnen kann und sollte, dafür von höherer Qualität.

Ja. Wobei der ökologische Fußabdruck von moderatem Fleischkonsum auch so groß wieder nicht ist. Sehr häufig wird ja Fleisch mit Getreide verglichen, realistischer ist ein Vergleich mit hochwertigen Proteinquellen wie Tofu und sind die Unterschiede nicht mehr ganz so gigantisch.

>Strikte Regulierung auf max. 2 Kinder pro Paar. Einzige Ausnahme sind Mehrlinge. Ziel ist es die Bevölkerung konstant zu halten oder langsam zu schrumpfen.

So eine strikte Regulierung ist gar nicht erforderlich, die Bevölkerung ist aktuell in fast allen Industrieländern am Schrumpfen völlig ohne Regulierung.

>Oberstes Ziel der Wirtschaft ist Deckung des Bedarfs und Beschäftigung, kein Wachstum und kein Gewinn, die schwarze Null ist das oberste Ziel.

Gegen bestimmte Formen des Wachstums spricht nichts. Es muss halt Wachstum sein, welches keinen gesteigerten Resourcenverbrauch zu Folge hat. Also bspw.: Bessere Grafik durch besseres Ausreizen vorhandener Konsolen: Hui! Bessere Grafik durch Austausch gegen eine neue Konsolengeneration: Pfui!

>Reichtum und eigener Besitz sind streng limitiert, Einkommen bewegt sich in engen Grenzen, maximaler Unterschied von Mindest- zu Maximallohn ist Faktor 3-5.

Das scheint mir nicht unbedingt logische Folge zu sein.


>Forschung und Entwicklung dienen dem Fortkommen der Menschheit, Medizin, Ökologie und Raumfahrt. Auch bei pfleglichstem Umgang wird diese Kugel nicht ewig halten, bis dahin sollten also verträgliche Wege der Besiedelung des Weltalls gefunden sein.

Dafür braucht es aber weniger Raumfahrt, sondern mehr physikalischen Grundlagenforschung, Gentechnik und Robotik. Mit dem derzeitigen Kenntnisstand der Physik ist eine Besiedlung eines anderen Sonnenssystems völlig unrealitisch.


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