Thema:
Re:DER Ast hier ist erst mal finster... flat
Autor: dixip
Datum:03.04.19 20:45
Antwort auf:DER Ast hier ist erst mal finster... von Pezking

> Vor 30, 35 Jahren gab es die gleichen Diskussionen um bleifreies Benzin und Katalysatoren. Alles unmöglich, unerschwinglich und überhaupt sinnlos.

E-Autos sind imo die leichteste Übung. Lebensstandard einschränken ist ne andere Hausnummer: Fahrverbote, Autoverbote, Flugreisenverbote, Fleischverbote, Wasserverbrauchseinschränkungen, Müllreduzierungen, Strompreiserhöhungen oder Stromnutzungseinschränkungen....

Katalysatoren und bleifreies Benzin waren Hausnummern, klar, aber das ging Schrittweise, die Auswirkungen waren direkt greifbar und messbar. So wie man jetzt halt auch die Diesel-Autos sauber bekommt. Kein Problem.


>Es wird immer Widerstände gegen den Status Quo geben, und dennoch setzt sich der Fortschritt oft genug doch durch. Gerade in Demokratien. Siehe zum Beispiel auch der Nichtraucherschutz.

Wie lange hat denn bitte der Nichtraucherschutz gebraucht? Seit wann ist klar, dass Rauchen schädlich ist? Und kann man noch Zigaretten kaufen? Jo. Fliegt man als Raucher aus der Krankenversicherung? Nö.

Und das sind alles nationale Maßnahmen, die auch national wirken.
Es bringt uns als Deutschland/Deutsche aber gar nichts, wenn wir unseren CO2-Ausstoß auf 0 senken (also den unvermeidlichen Teil abfangen, ausgleichen). Damit retten wir das Weltklima NICHT. Es kostet uns aber ne Menge, siehe jetzt schon Strompreise, die noch viel Luft nach oben haben, wenn man die nötigen Investitionen sieht (mehr Windkraft, unendlich viel mehr Speicherkapazität, Solarzellen, Stromleitungen,....). Die Kohlekraftwerke in Deutschland sind ne dicke Baustelle zum Klimaretter...

Und es bleibt ungewiss, ob wir einen Nutzen davon haben. Also zeigt man auf China oder die USA und sagt "die sollen mal was machen".

Ich glaube durchaus an die Demokratie und ihre Möglichkeiten zu Veränderungen. Aber unsere Demokratien im Westen sind halt auch schon etwas sehr bürokratisiert, verwoben mit Lobbygruppen, Medien, Verwaltungsstrukturen,... das hemmt. Und selbst wer will (Trump z.B.), tut sich schwer, seinen Worten Taten folgen zu lassen.

Das Problem ist zu komplex und zu langfristig in seinen Auswirkungen (die auch nur Prognosen sind) und dazu noch global in jeder Hinsicht, als dass es bei den ganz unterschiedlichen Interessenlagen irgendwie in einem Kraftakt gelöst werden könnte. Hitler war nen klares Ziel, Klimawandel ist sehr abstrakt.


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