Thema:
Was wirklich passiert flat
Autor: ChRoM
Datum:31.03.19 11:51
Antwort auf:Kompliment von tralalu

>War sicherlich keine einfache Entscheidung, ich hoffe inständig dass sich dies nicht zu negativ entwickelt für den ORF bzw. alle Nachrichten- und Zeitungsanstalten die einen ähnlichen Weg in Erwägung ziehen.

Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: Der ORF zieht sich mitnichten von Facebook zurück. Der ORF räumt einfach nur sein Überangebot an Facebook-Kanälen auf. Bislang war es so, dass jede Sendung eigene Social-Media-Kanäle haben konnte und vielfach auch hatte. Das Ergebnis war ein ziemlicher Wildwuchs. Nun bündelt man die SM-Aktivitäten auf die starken Auftritte. Und hier kommt orf.at ins Spiel.

Im Web ist orf.at, das Internet-Nachrichtenportal des ORF, die reichweitenstärkste Website Österreichs und das mit Abstand reichweitenstärkste Nachrichtenportal. Und diese stärkste Website, die monatlich knapp 4 Millionen Österreicher erreicht, hat auf Facebook heiße 22.000 Fans.

Nun stehen im Mimimimi-Artikel der Redaktion sicher viele richtige Binsenweisheiten drin. Neben "Facebook ist böse!" gibt es aber einen Hauptgrund für das Versagen von orf.at auf Facebook. orf.at hat sich auf FB darauf beschränkt, die eigenen Artikel zu posten. Links zu eigenen Artikeln sind aber keine Social-Media-Strategie. orf.at hat auf Facebook einen typischen Anfängerfehler gemacht und zieht sich jetzt wegen Erfolgslosigkeit zurück. Ausflüchte von wegen wie schwierig man es nicht hatte und wie böse Facebook nicht ist, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein wesentlicher Grund für das Scheitern hausgemacht ist.

Beispiele für erfolgreiche Facebook-Auftritte gibts im eigenen Haus jedenfalls zuhauf. Zeit im Bild (die Hauptnachrichtensendung im TV) und Hitradio Ö3 zum Beispiel haben jeweils über eine halbe Million Fans auf Facebook. Und auch diese Auftritte sind rein organisch gewachsen. orf.at hat's verbockt. Den Grund dafür überall zu suchen, nur nicht bei sich selber, ist ein wenig lahm.


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