Thema:
Re:Nachtrag, die Amazon-Verwarnmail flat
Autor: Guy
Datum:14.03.19 12:29
Antwort auf:Re:Nachtrag, die Amazon-Verwarnmail von Rocco

>Da Klamotten je nach Marke unterschiedlich ausfallen, ist das nicht anders zu machen und das werden die Zalandos usw natürlich wissen und entsprechend harte Deals mit ihren Logistik-Partnern aushandeln.

Du nimmst also billigend in Kauf, dass nicht nur „die Zalandos usw.“, sondern auch deren Logistiker (die ja eh auch alle am Stöhnen sind) für Deinen persönlichen Luxus harte finanzielle Einschnitte in Kauf nehmen müssen? ;-)

Mal was zu Zalando, wo Du es schon ansprichst:

[https://etailment.de/news/stories/zalando-verluste-Ursache-21772]

Von Rentabilität ist man weit entfernt.
Man handelt mit Milliardenbeträgen, zahlt aber unterm Strich drauf.
Aus unternehmerischer Sicht muss da die Frage erlaubt sein: Wozu der Aufwand, da kann man‘s doch besser bleiben lassen?!
Damit möchte ich weder Deine Einstellung, noch Dein persönliches Kaufverhalten bewerten, sondern lediglich herausstellen, dass, wenn einer wie Zalando ums nackte Überleben kämpft (soweit ich weiß sogar seit es ihn gibt), dies für den Onlinehandel in der Branche IMO in seiner aktuellen Form schon bezeichnend ist und IMO anschaulich seine Absurdität zeigt.
Zumal man immer wieder von Retourenraten von bis zu 80% hört, teilweise getragene Klamotten, mit Körpergeruch oder sogar "Rallystreifen"!!
Daran, sich mit sowas selbstständig zu machen, um davon leben zu können braucht man als kleiner Unternehmer jedenfalls nicht mehr denken, was IMO sehr traurig ist und Großkonzernen wie Amazon in die Hände spielt, die neben Online-Retail ihre meiste Kohle aus anderen Bereichen ziehen.
Und wenn dann alle kleineren Mitbewerber weg sind, kann man schön die Preise wieder anziehen (geschieht ja aktuell schon langsam aber stetig).
In anderen Branchen ist es ganz ähnlich, nicht umsonst steht Ceconomy (Media-Saturn) mittlerweile quasi da, wo auch Karstadt und Kaufhof schon waren, bzw. noch sind: Vor der Sanierung.
Dass es nicht nur um belebte Einkaufsstraßen, sondern auch um Jobs, Perspektiven, Praktikums- und Ausbildungsplätze für die next Generation, Selbstverwirklichung usw. geht, werden viele noch bitter zu spüren bekommen, die heute (wenn überhaupt noch) in den Einzelhandel rennen und dort zu Internetpreisen kaufen möchten, „weil sie ja die stationären Händler unterstützen möchten“ (was sie beim letzten Internetpreis aber nicht tun, ganz im Gegenteil).
Im Netz sind momentan halt noch die größeren Konzerne, die den längeren Atem haben, z.T. über Jahre hinweg Minus zu machen.
Mit denen muss sich nun der kleine Einzelhändler messen und preislich vergleich lassen, der seine Familie von dem, was er tut, ernähren möchte.
Kann nicht funktionieren.
Bin mal gespannt, wo wir in 10-20 Jahren sind...


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